Test: Die Apps von Vectorpark

Mal ein paar Worte über die (App-)Entwickler von Vectorpark (@vectorpark), die sich mit verschieden Titeln für iPhone und iPad im App Store tummeln und durch die hohe Wiedererkennbarkeit der visuellen Gestaltung ihrer Apps begeistern. Vectorpark sind – darauf weist der Name hin – Freunde skalierbarer Formen. Ihre Titel sind gefüllt von Kugeln, Kreisen und Klötzchen, überzogen von einfarbigen Pastelltönen. Zusammengesetzt entstehen aus diesen psychedelische Figuren und surreale Welten, die als ein angemessenes Habitat für die Seelen von Jim Woodring und Salvador Dali anmuten. Das man in diesen Welten spielen kann, ist ein zusätzlicher Bonus, denn zielgerichtetes Handeln ist in den Titeln von Vectorpark keinesfalls zwingende Notwendigkeit, laden die Titel doch eher zum Verweilen und Erkunden ein.

Ihr ältester Titel Levers (iTS) ist die spielerische Umsetzung eines Perpetuum Mobile (WP). Objekte müssem an Haken aufgehängt und die Gesamtkonstruktion ausbalanciert werden, so dass keiner der Gegenstände im Wasser versinkt. Hierbei stellt sich nicht nur die Frage, ob Bowlingkugeln schwerer sind als Schneemänner, sondern auch wie viel Wasser man aus dem Eimer ablassen muss, damit dieser das Gewicht eines U-Boots und dem auf diesem sitzenden Vogel kompensiert. Physik trifft Kunst in der Mitte des Ozeans.

Im Adventure-Genre wildert Windosill (iTS), bei dem der Spieler einen kleinen Wagen bei seiner Reise durch verrückte Räume begleitet. In jedem muss durch Interaktion mit den Bewohnern und Objekten der Schlüssel zum nächsten gefunden werden. Wie in Machinarium wollen Augen gestochen, Pflanzen geöffnet und Schalter umgelegt werden, damit es regnet und man Vögel mit aus den Pfützen krabbelnden Würmern füttern kann. Im Nachhinein ist jeder Raum eine simple Kausalkette, während des Spielens eine Wunderwelt voller eigensinniger Bewohner.

Die Monty-Python-Zwischensquenzen (YT) von Terry Gilliam (WP) scheinen eine der Inspirationsquellen für Feed the Head (iTS) gewesen zu sein. Ein Kopf will bespielt werden, will Kino, Aquarium und Keksdose sein. Will seine Nase und ein Auge verlieren und zurück, will beklopft und gezogen werden. Keine Handlung, kein Sinn nur ein Spiel mit den Möglichkeiten, die die Entwickler versteckt haben.

Die drei vorgestellten Titel Levers, Windosill und Feed the Head lassen sich kostenlos im Browser (an)spielen. Zusammen mit weiteren auf der Verctorpark-Homepage verlinkten Titeln, die hoffentlich noch eine iPad-Umsetzung erfahren.