Hardware: Synology DS411j & DSM 4.0

Um den Unmengen digitalen Zeugs und den entsprechend großen Backups ein Zuhause zu geben, habe ich vor langer Zeit ein NAS angeschafft. Den bisherigen Setup hatte ich hier schon mal verbloggt. Neues Jahr, neue Hardware – größer, schöner, besser. Der treuen Synology DS210j, die zwei Festplatten aufnahm und an der zwei weitere externe Festplatten hingen, ist nun die DS411j nachgefolgt. Der weiße Riese hat vier Laufwerksschächte für 3,5-Zoll-Platten, so dass nun alle meine Platten darin Platz finden und zwei externe Gehäuse samt Netzteilen entsorgt werden konnten. 8 TB FTW!

Die Bestückung ist ein Kinderspiel. Vier Schrauben auf der Rückseite händisch lösen, Deckel ab und die Schächte sind zugänglich. Jede der vier Platten wird in einen Käfig geschraubt, dieser in das Gehäuse geschoben und mit je zwei Schrauben im Rahmen fixiert. Das ganze Spiel vier mal in Folge, Deckel drauf, Schrauben anziehen, fertig ist der Lack. Strom- und LAN-Kabel eingesteckt und am Rechner die Software Synology Assistant gestartet. Diese durchforstet das LAN und findet die DS411j.

Um den vorhandenen Datenberg nicht auf externe Medien kopieren zu müssen, können die alten Datenbestände beim Umzug auf eine neue DiskStation übernommen werden. Eine Anleitung, nach der es reibungslos geklappt hat, findet sich hier. Grundsätzlich ist wichtig, dass die Systemkonfiguration der alten DiskStation gesichert wird, bevor der Umzug stattfindet. Nach dem Umbau der Platten wird der Synology Assistant gestartet und die Systemkonfiguration eingespielt. Bumm, Zack, Fertig.

Immer schon ansprechend war die Benutzeroberfläche DiskStation Manager (DSM), mit der Synology seine Geräte ausliefert. Seit Mitte Januar 2012 läuft die Testphase der Version 4.0. Mut zur Beta und durch die Neuerungen geklickt. Neu ist zum einen die Umstellung auf HTML5, die in Verbindung mit einer kosmetischen Überarbeitung zahlreiche Annehmlichkeiten bietet. Man wechselt zwischen mehreren Fenstern, Infoleisten werden wie Widgets ein- und ausgeblendet – der DSM 4.0 mutet wie ein Betriebssystem im Browser an. Ein Bild kann man sich mit einer Online Demo machen (User: admin/Password: synology)

Zu den weiteren neuen Features gehört eine Viren-Überwachung auf der Basis von Clam AntiVirus. Die Benachrichtigungsmodi wurden von E-Mail auf SMS, Push (bei installierter DS-Finder-App), MSN, und Skype ausgedehnt. Sobald die Technik zickt, wird man umgehend informiert. Zudem wird Apple-WLAN-Hardware wie TimeCapsule oder Airport-Extreme nun unterstützt, was sich bei der Einrichtung der Routerkonfiguration für den Fernzugriff positiv bemerkbar macht. Der hauseigene DDNS-Dienst (WP) sorgt dafür, dass die DiskStation stets unter einer festen Adresse erreichbar ist. Dies funktioniert selbst, wenn dem Netzwerk, in dem die DiskStation arbeitet, eine neue IP-Adresse zugewiesen wird. Über das Portal MyDS.synology.com können angemeldete Mitglieder aus der Ferne nach dem Rechten auf ihrer DiskStation sehen.

Dem allgemeinen Trend in Richtung Cloud-Storage folgend rüstet Synology eine solche Funktion nach. Dateien und Verzeichnisse auf dem Computer können freigegeben und  auf das NAS gespiegelt werden von wo aus sie anderen zur Bearbeitung zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist allerdings die Installation einer Client-Software, die gegenwärtig nicht  für Macs zur Verfügung steht. heul Um Datenunfälle zu vermeiden, sollen mehr als 30 Versionen einer Cloud-Datei gespeichert werden, um versehentliche Änderungen wieder rückgängig machen zu können.

Eine komplette Auflistung der neuen Funktionen findet sich hier, eine rege Diskussion um diese im lesenswerten Synology Forum. Weitere Lese-Empfehlung ist Olivers-NAS-Odyssee hier und hier mit zahl- und hilfreichen Kommentaren.

Der Preis von rund 300 Euro mag angesichts günstigerer NAS-im-Eigenbau-Bastellösungen hoch erscheinen, doch hat erhält man für den Aufpreis ausreichend Mehrwert und ein geschontes Nervenkostüm. Die Verarbeitung der DS411j ist hervorragend, die Benutzung intuitiv, das Betriebsgeräusch wohnzimmerkompatibel und der Funktionsumfang schier erschlagend. Zudem punktet Synology, das zeigt ein Blick in deren Foren, mit schnellem Support, der sich auch um ältere Hardware kümmert. Das kostenlose Bereitstellen von Apps für iOS und Android ist dann die Kirsche auf dem Synology-Sundae. Voll zufrieden.

Danke an Synology Deutschland für die freundliche Unterstützung.