Test: Die Abenteuer von Tim und Struppi (Video)

Um die Wertschöpfungskette bestmöglich zu nutzen, folgen auf teure und umworbene Filmproduktionen häufig Videospiel-Umsetzungen. So ergeht es auch Steven Spielbergs Die Abenteuer von Tim und Struppi, den Gameloft (@gamleoft_de) für das iPad umgesetzt hat. Der junge Reporter und sein Hund Struppi spüren dem Geheimnis eines Schiffsmodells nach, das sie um die halbe Welt führt. Den visuellen Stil des Films sehr gut einfangend ist ein Geschicklichkeitsspiel mit geringen Adventure-Anteilen entstanden.

Mittels virtuellem Stick wird Tim durch die ansprechend gestalteten 3D-Kulissen gescheucht. Wann immer er in Gefangenschaft gerät oder anderweitig verhindert ist, übernehmen Struppi oder Kapitän Haddock das Spielgeschehen. Das Bewegungsrepertoire ist auf Schleichen und Rennen beschränkt, die Wege in fast allen Spielstufen linear und klar vorgegeben. Sequenzen aus QuickTime-Events, bei denen im richtigen Moment ein virtueller Knopf gedrückt oder ein Tastenstreich vorgenommen werden muss, lockern die Lauferei auf, die den Großteil des Spiels ausmacht.

Für weitere Anreicherung sorgen Elemente mit Mini-Spiel-Charakter. Wie im Physik-Puzzler Cut the Rope werden Seile im richtigen Moment durchschnitten, wie in Prince of Persia (WP) muss man sich unbemerkt an Wachen vorbeischleichen und Fassaden entlang hangeln. Optional gilt es in den Spielstufen verteilte Münzen und Puzzlestücke zu sammeln. In späteren Spielstufen wurden die Programmierer dann von der Leine gelassen und weichen vom Standard-Spielprinzip ab. Sie nutzen den Neigungssensor bestmöglich aus, was den Titel deutlich gewinnen lässt. Hier gilt es Flugzeuge durch Gewitter zu lotsen und mit dem Fernglas die Wüste zu durchspähen Zudem werden die Spielstufen weiträumiger, so dass die Kamera frei bewegt werden kann.

Der Titel ist ein buntes Genre-Bouquet, das erfahreneren Spielern jedoch zu wenig Anspruch zu bieten hat. Großes Lob verdienen jedoch die Atmosphäre und die innovativeren Spielstufen, die für den niedrigen Schwierigkeitsgrad und die Linearität des Titels entschädigen. Das englische Voice-Acting ist zudem hervorragend und trägt zur großartigen Atmosphäre bei. Ein leichter Titel für einen Sonntagvormittag, der mit mehr als einem Gigabyte Bedarf an Speicherplatz allerdings kein digitales Leichtgewicht ist.

Rating: ★★★★½