Test: Bug Princess 2 Black Label (Video)

Für Eingeweihte ist der Name des japanischen Herstellers CAVE (@cave_world_en) synonym mit dem Genre der Bullet-Hell-Shooter. Die Bezeichnung ist bei diesen klassischen Arcade-Titeln Programm, es geht um das Überleben in nicht enden wollenden wohl formierten Hagelschauern gegnerischer Geschosse und das Erreichen einer möglichst hohe Punktzahl durch kompromissloses Gegenfeuer. Nach iOS-Umsetzungen von DoDonPachi Resurrection und Espgalauda bringen Cave, wie üblich zum Premium-Preis, mit Bug Princess 2 Black Label eine weitere Genreperle auf das iPad.

Der erste Eindruck ist ernüchternd: Die Grafik ist, vor allem wenn der gesamte iPad-Bildschirm als Spielfläche gewählt wird, unansehnlich grobpixlig. Um so bedauerlicher, da die Spielstufen voller verspielter und kreativer Details stecken. Diese Unansehnlichkeit wird allerdings durch den Umstand relativiert, dass dem Spieler ohnehin keine Zeit bleibt, die Schönheit der Motive zu bewundern, denn das schadlose Durchfliegen feindlicher Geschossformationen erfordert alle Konzentration. Paradox, aber mit zunehmender Action ist die Hektik rückläufig denn der Spieler fokussiert auf pixelgenaue Bewegung.

Nach der Entscheidung für eines der beiden Protagonisten-Teams beginnt in der Abstieg in die Hölle. Um das Geballer muss man sich nicht kümmern, das Raumschiff rotzt automatisch aus allen Rohren. Allerdings kann der Spieler zwischen zwei Geschosstypen wählen, die fokussiert oder in die Breite feuern. In brenzligsten Situationen klärt eine Smartbomb das Geschehen. Durch Einsammeln von Power-Ups rüstet man das Fluggerät auf und erhöht die Gefechtsleistung. Als Entschädigung für die pixelnde Grafik bietet Bug Princess 2 Black Label eine Vielzahl Spielmodi.

Die Mehrzahl der Spieler sollte mit den Original- und Maniac-Modi bereits umfassend überfordert sein. Im God Mode, den der Titel der Xbox-Version voraus hat, ist die Zahl der auszuweichenden Geschosse schlicht wahnsinnig. Aber dieses Ausloten von Grenzen ist die Maxime der Serie. Der einmal täglich spielbare Boss Rush Mode, in dem sich bildschirmgroße Endgegner aus den ersten beiden Teilen der Serie in steter Folge die Klinke in die Hand geben und den Spieler unter Dauerbeschuss zu halten, ist der spielerische Höhepunkt.

Ärgerlich jedoch, dass Cave Spieler, die frequenteres Interesse am Boss Rush Mode haben, hierfür per In-App-Kauf zur Kasse bittet. Die Freischaltung schlägt mit rund fünf Euro zu Buche, was den Gesamtpreis für das Spielvergnügen über die selten anzutreffender 15-Euro-Grenze hebt. Der vermeintlich hohe Preis ist jedoch für Fans des Genres kein Hindernis. Bug Princess 2 Black Label ist ein Nischenprodukt, das angesprochene Nischenbewohner jedoch bestens bedient und auch im 21. Jahrhundert wortlos die Faszination von Arcade-Games transportiert.

Rating: ★★★★½ 

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http://www.youtube.com/watch?v=10TdO8dhO9A

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