Test: Iron Man 3 (Video)

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Pünktlich zum Kino-Start der Comic-Verfilmung nimmt sich Gameloft (@Gameloft_DE) des Marvel-Helden Iron Man an. Fraglos haben die Franzosen eine stattliche Summe Geld in Lizenz-Schlund stopfen müssen, um die Rechte für das offizielle Spiel zum Film zu erhalten. Da mutet es fast paradox an, dass Iron Man 3 [App Store] kostenlos über App Store verteilt wird. Die gute Nachricht ist jedoch zugleich die schlechte Nachricht: Gameloft tritt weiter das Freemium-Pedal bis zum Bodenblech: Gezahlt wird nicht vorab, sondern meist nebenbei. Also ab in die polierte Blechschale und losgeflogen.

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Wer nicht erst seit gestern im App Store unterwegs ist, erinnert sich: Auch zum zweiten Iron-Man-Film veröffentlichte Gameloft im Mai 2010 ein Spiel. Viel hat sich seither getan, besonders grafisch ist Iron Man 3 eine Augenweide voller funkelnder und chromblitzender Texturen und berauschend schnellem Scrolling. Auch spielerisch fliegt man in eine andere Richtung als beim Vorgänger. Iron Man 3 mischt Endless Runner und gestenbasiertes Geschicklichkeitsspiel: Temple Run trifft Fruit Ninja.

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Der gut gerüstete Tony Stark rast, gesteuert per Wischgesten oder Neigungssensor, durch Malibu, New York und China. Allerlei Hindernisse stellen sich ihm in den Weg, denen es auszuweichen gilt. Immer wieder kommt es beim rasanten Flug zu Scharmützeln. Gegner werden mit Wischgesten oder durch Tippen vaporisiert. Markiert der Spieler allerdings Luftminen tut ihm das empfindlich weh. Sporadisch eingestreute Bosskämpfe gegen Marvel-Schurken pointieren das Geschehen. Bei jedem Anlauf werden die Spielstufen neu zusammengestetzt, was für Abwechslung und Wiederspielwert sorgt.

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Bedauerlicherweise hat Gameloft aber auch einen Schuss Real Racing 3 in den Genremix gekippt. Iron Man muss nach fast jeder Schlacht in die Schmiede und etwa 15 Sekunden warten, bis die Rüstung repariert ist. Für schnelle Bearbeitung und Instant-Weiterfliegen muss der Spieler zahlen – oder besser weitere Rüstungen zum Wechseln erwerben. Diese lassen sich aufrüsten und so deren Widerstandsfähigkeit erhöhen, doch auch hier heisst es: warten oder zahlen bevor es losgehen kann. Zudem wird das Tuning schnell zu einem kostspieligen Vergnügen.

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Das genreübliche Missionssystem hält den Spieler bei Laune und animiert zu neuen Anläufen. Täglich wechselnde lukrative Missionen sorgen für weiteren Anreiz immer mal wieder das iPad in die Hand zu nehmen, wenngleich es stets nur mehr vom gleichen gibt. Als letzte Verlockung bleibt der Versuch neue Rüstungen auszuprobieren, doch deren Anschaffungskosten sind ohne In-App-Kauf kaum zu bewerkstelligen. Iron Man 3 ist kurzweilig, gutaussehend und actionreich, aber Gameloft zieht schamlos alle alle Register bei der nachträglichen Monetarisierung.

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An jeder Ecke wird die virtuelle Hand aufgehalten: Von Werbeeinblendungen im Optionsmenü über das Last-Minute-Angebote vor dem Spielstart einer neuen Runde mit der Möglichkeit sich Updates zuzulegen bis hin zum käuflichen Continue. Keiner muss kaufen, doch ohne den Einsatz der Spielwährung ISO–8 wird der Titel schnell schwer. Immerhin kann, wer ohne Einkauf die Spielwährung ISO–8 verdienen möchte, beim integrierten Dienst Tapjoy anschaffen gehen und eines der zahlreichen Partnerangebote wahrnehmen. Wie bei Dungeon Hunter 4 kann sich an Iron Man 3 nur erfreuen, wer ein richtig dickes Freemium-Fell hat.

Rating: ★★★☆☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=rYLkHyKt6bM

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