Test: Deus Ex: The Fall (Video)

DeusExTheFall_00ANach dem großen Erfolg von Deus Ex: Human Revolution war abzusehen, dass man die Serie bei Eidos (@eidosmontreal) nicht ruhen lassen würde. Überraschend jedoch, dass der Nachfolger, Deus Ex: The Fall [App Store], zunächst für iOS erscheint und die großen Konsolen ausgespart werden. Vor allem, da die von Eidos Montreal und N-Fusion entwickelte dystopische Cyberpunk-Verschwörung die auf den ersten Blick wie ein Konsolen-Titel anmutet. Schön, dass große Publisher wie Square Enix (@squareenixde) – oder zuletzt 2KGames mit XCOM: Enemy Unknown – iOS als Plattform ernst nehmen. Ab in die düstere Zukunft.

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Wie bereits bei Human Revolution hat der Spieler auch bei The Fall weitreichende Entscheidungsgewalt über die Entwicklung der Spielfigur. Protagonist Ben Saxon hat – wie alle Menschen, die Körperfunktionen durch Implantate verbessert haben – gesundheitliche Probleme. Wer augmented ist, benötigt Neuropozyn und das vom Konzern Versalife produzierte Medikament ist Mangelware. Wäre das nicht genug, ist Ben auch noch auf der Flucht. Es ist dabei stets die Entscheidung des Spielers, ob Ben Konflikten schleichend aus dem Weg gehen soll oder mit Waffengewalt und der Tür ins Haus fällt. Nur sollten auch Bens Fähigkeiten entsprechend entwickelt sein. Dazu hat der Spieler Gelegenheit, indem er im Shop in Körper- und Waffen-Modifikationen investiert.

DeusExTheFall_03Hinsichtlich der Präsentation scheint The Fall auf den ersten Blick einer Konsole entlaufen zu sein. Allerdings sorgen Grafik- und Sound-Kulisse auch für einen Platzbedarf von dreisten 1,5 GB. Die klassische zwei-Daumen-Steuerung ist gut gelungen und reagiert ansprechend, allerdings ist der Bildschirm auch mit einem vielfältigen HUD überzogen, das unter anderem der Auswahl von Waffen und Gegenständen sowie der Änderung der Haltung und diversen Aktionen dient. Spielerisch fließen neben Schleich- und Shooter-Elementen auch Rollenspiel-Komponenten ein. Wie in Knights of the Old Republic haben Antworten in Dialogen mit Spielfiguren  Auswirkungen auf den weiteren Verlauf.

DeusExTheFall_04Der Genremix fesselt, allerdings trübt die mangelnde Intelligenz der Gegner das atmosphärische Vergnügen nachhaltig. Das Versprechen, die Schergen der Bösen agierten intelligent und teamorientiert, wird nicht eingelöst. Während Schießereien verschanzen sich Gegner bisweilen kindlich-störrisch hinter Kisten, bis der Spieler sie mit einem Schuss in den Nacken erlöst. Auch wenn die Schergen den schleichenden Spieler geflissentlich übersehen, wird deutlich, dass dem Titel hier mehr Sorgfalt gutgetan hätte. Schließlich nimmt der Umstand, dass Spieler zu jedem Zeitpunkt neue, bessere Waffen und Munition erstehen können, dem Titel zu viel von seiner Schwierigkeit.

DeusExTheFall_05Deus Ex: The Fall möchte mehr sein als es ist und kommt daher immer wieder ins Stolpern. Über weite Stellen schaffen es die Entwickler, Spielern das Gefühl zu geben einen Konsolentitel zu spielen. Auf der anderen Seite zeigen jedoch Beschränkungen hinsichtlich der Steuerung und Systemressourcen die Grenzen,  innerhalb derer sich Hochglanzpoliertes und Ressourcenintensives auf den Apple Tablets bewegt. Dennoch ist Deus Ex: The Fall zufriedenstellend und funktioniert hervorragend als spielerisches Brückenglied bis zum Erscheinen des Nachfolgers von Human Revolution.

Rating: ★★★½☆ 

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