Test: Giant Boulder of Death

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Der Volksmund irrt, denn selbst Steine haben Gefühle. So zumindest der Protagonist in Giant Boulder of Death [App Store], der von einem Berggipfel aus eine Fernbeziehung mit einer Felskugel im Tal führt. Als die Dorfbewohner auf die Idee kommen, aus der steinernen Dame eine Statue zu meißeln und diese dabei zerbricht, ist Ärger vorprogrammiert: Von seinem Berggipfel aus macht sich der Granit-Gigant auf, alles auf seinem Pfad in das Tal zu zerstören. Wer hinter diesem Unsinn PikPok Games (@pikpokgames) vermutet, liegt richtig. Ab geht die infernalische Zerstörungsorgie.

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Tatsächlich weist der Titel viele Gemeinsamkeiten mit der Katamari-Serie oder Indiana Stone auf: Gesteuert wird per Neigen des iPads, ein Tipp auf das Display lässt den Granit-Giganten hüpfen. So geht es über Kühe, Bergwanderer und Soldaten; vorbei an Minen und tödlichen Stachelblockaden, die einen Lauf umgehend beenden. Langsam füllt sich die Vernichtungsanzeige, die schließlich zu einem kurzweiligen, infernalischen Vernichtungsvergnügen führt, währenddessen nichts dem Fels etwas anhaben kann.

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Während der Vernichtungsfeldzüge sammeln sich Goldmünzen und vereinzelt Diamanten. Erstere dienen dem Freischalten von Verbesserungen und neuer Fähigkeiten, letztere eröffnen Zugriff auf die Möglichkeit, nach dem Ableben weiter spielen zu können oder sich vor einem Spiel an der Slotmachine zu betätigen. Auf diesem Wege schalten sich diverse Highscore in die Höhe treibende Maßnahmen frei. Zudem werden Spielern Ausgaben gestellt, die meist in Verbindung mit weitem Fortkommen oder großer Vernichtung stehen. Wer bis hierhin noch nicht das Trapsen der Freemium-Amsel gehört hat, sollte sich die Ohren waschen.

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Leider treiben PikPok die Freemium-Idee in den grenzwertigen Bereich. Wer vor Spielstart oder nach Spielende ungeduldig auf den Bildschirm tippt, versenkt versehentlich (!) einen Diamanten in der Slotmachine. Auch lassen sich viele der Spielziele nicht durch Geschick allein erreichen, sondern bedürfen des Einsatzes von Slotmachine-Boostern. Nur wer grinded oder zahlt, gewinnt. Schade, dass so scharf auf Spielers Geld geschielt wird, denn die liebevoll-abgedrehte Anmutung überzeugt und in der Vergangenheit hatten PikPok mit Robot Unicorn Attack 2 und Into the Dead gezeigt, dass sie Freemium verstanden haben.

Rating: ★★★☆☆