Test: Papa Sangre II (Video)

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„Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!“ Fast nichts zumindest, denn auch der zweite Teil von Papa Sangre setzt im Wesentlichen auf das Gehör des Spielers. Papa Sangre II [App Store] ist ein Titel, der sein volles atmosphärisches Potenzial erst dann entfaltet, wenn er mit geschlossenen Augen gespielt wird. Als reichte das nicht als Prämisse für ein interessantes Spiel, setzen Somethin’ Else (@SomethinElse) der Seltsamkeit noch einen drauf. Bereits zu Beginn des Spiels ist der Spieler tot und soll das Beste aus seiner Leblosigkeit machen – bestenfalls den Weg zurück ins Leben finden.

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In einer Spielwelt ohne Grafik erfolgt die Orientierung über Geräusche und Stimmen – das Spiel entsteht unter den Kopfhörern im Kopf. Mit dickem Britischem Akzent unterweist Sean Bean, unter anderem bekannt für seinen Darstellung des Ned Stark in frühen Folgen der Serie Game of Thrones, den Spieler im kleinen Einmaleins des Überlebens. Über vier Tasten in den Bildschirmecken bewegt der Spieler Hände und Füße, schleicht, geht oder rennt, klatscht in die Hände, um in der endlosen Dunkelheit auf sich Aufmerksam zu machen.

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Die Richtung, in die sich der Spieler auf der Suche nach Gedächtnis-Fragmenten bewegt, bestimmt er durch Drehen den iPads, dessen Gyroskop die Bewegung übermittelt. Worum und wohin es geht, darüber gibt dem Spieler Bean anfangs ein paar Hinweise. Später ist der Spieler zur Orientierung völlig auf sein Gehör an gewiesen. Rascheln und Knacken, Schreie und Flüstern weisen den Weg den man nehmen oder vermeiden sollte. Der räumliche Eindruck den die Papa Engine, die Somethin’ Else auch anderen Herstellern überlassen, ist beeindruckend.

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Papa Sangre II ist ein beklemmend dichtes Audio-Game, allerdings übertreiben es die Entwickler stellenweise mit der Dichte, wenn sich Stimmen und Geräusche überlagern und in der Folge die Orientierung schwer fällt. Wenngleich das Spiel in Abschnitte unterteilt ist sorgt der knackige Schwierigkeitsgrad in der zweiten Spielhälfte dafür, dass man ein ums andere mal – unverschuldet – in das Spielende stolpert, denn ein falscher Schritt in Papa Sangre kann der letzte sein. Immerhin kann man nicht sterben, denn man ist ja schon tot.

Rating: ★★★★☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=GtHaQZ9hVQg

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