Test: Space Hulk (Video)

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Analog zu HeroQuest sorgte unter Sci-Fi-begeisterten Pennälern in den frühen 1990ern StarQuest für Brettspiel-Begeisterung. Um jüngeren Generationen diese Games-Workshop-Perle nicht vorzuenthalten, haben die Dänen von Full Control (@thomas_h_lund) ihre sommerliche PC-Adaption des Brettspiels nun per Unity-Engine auf das iPad portiert. Das Ergebnis ähnelt strukturell in vielerlei Hinsicht Warhammer Quest ist jedoch atmosphärisch deutlich martialischer. Space Hulk [App Store] macht den Spieler zum Befehlshaber eines Trupps von Space Marines, die sich strategisch durch enge Raumschiffgänge winden und Genestealers zerballern bevor sie ihr Gesicht und mehr verlieren.

SpaceHulk_02Vor jeder Mission wird der Spieler in sonor-verzerrter Stimme mit aufgesetzter Ernsthaftigkeit darüber informiert, was ihn in den engen Gängen des Raumschiffs erwartet. Anschließend geht es Terminator für Terminator ans Werk, bis der Trupp positioniert und marschbereit ist. Wie in Warhammer Quest läuft das Geschehen auch in Space Hulk rundenweise ab. Der Spieler dirigiert den Trupp umher, bis alle Spielzüge verbraucht sind. Anschließend ist der Gegner an der Reihe. Grundsätzlich bestimmen ein sechsseitiger Würfel sowie die Potenz der Waffen und die Position den Ausgang der Gefechte.

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Wer mit dem rundenbasierten Genre im Allgemeinen und dem Games-Workshop-Universum im Besonderen grundsätzlich vertraut ist, findet sich bald zurecht. Einsteigerfreundlich sind die Ausführungen zu Spielbeginn allerdings nicht. Auch die vergleichsweise kleinen Bedienelemente und die teils winzige Schrift hageln unnötig in die galaktische Petersilie. Es bedarf schon eines Retina-iPads und spitzer Finger, um den Trupp durch die herrlich düsteren Raumschiff-Labyrinthe zu scheuchen – während der Missionen gibt es hingegen dankenswerterweise keine Pflichtlektüre.

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Anzusehen ist Space Hulk hingegen wundervoll. Die Übersicht über das Geschehen lässt sich zoomen und Umgebung wie Spielfiguren sehen auch aus der Nähe blendend aus. Leider lässt sich die Karte lediglich in vier Positionen drehen. Ein kleines Fenster zeigt das Bild der Helm-Kamera, ein subjektiver Eindruck des Spielgeschehens. Wie dies tragen auch die markigen Sprachausgaben und Geräusche zur dichten Spielatmosphäre bei. Ebenso die kurzen abschaltbaren Video-Sequenzen, an denen man sich jedoch alsbald satt gesehen hat. Was ein wenig nervt ist das selbst auf höchster Spielgeschwindigkeit träge Voranschreiten der Space Marines, das den Spielverlauf bremst.

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Ist die Einzelspieler-Kampagne, Sin of Damnation, die dem Brettspiel-Original entspricht durchgestanden, stehen drei weitere als In-App-Kauf zur Verfügung. Wer es geselliger mag, kann sich im Mehrspieler-Modus gegeneinander amüsieren und dabei Plattform-Grenzen überschreiten. Die Mehrspieler-Modi der Mac-, PC- und iPad-Version sind zueinander kompatibel. Auch Pass-and-Play ist möglich. Wer das Brettspiel-Original in guter Erinnerung hat, wird sich mit dem 3,4 GB reklamierenden Speicher-Monster anfreunden. Wer auf der Suche nach einem zugänglichen rundenbasierten Strategie-Titel ist, findet für das iPad Besseres.

Rating: ★★★★☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=rNSpb71IzOE

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