Test: Thomas Was Alone (Video)

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„Es gibt nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter!“ Fast nichts. Zumindest grafisch ist Thomas Was Alone [App Store] auf den ersten Blick so schlicht, dass man den Titel mühelos übersieht. Im Gegenteil, man muss sich wundern, wie ein so schmuckloser Titel mit einem so nichtssagenden Programmsymbol zu einem vergleichsweise horrenden Preis in die höheren Gefilde des App Stores aufsteigen kann. Doch tatsächlich trügt der Schein, denn der Titel von Mike Bithell (@mikeBithell), den Bossa Studios (@bossastudios) knapp zwei Jahre nach seinem ersten Erscheinen für den PC für das iPad umgesetzt haben, hat viel zu bieten. Die inneren Werte zählen.

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Protagonist Thomas ist als zu Spielbeginn tatsächlich allein. Ein roter Quader, den der Spieler mittels zweier virtueller Tasten nach links und rechts fahren lässt und der auf Druck auf einen weiteren virtuellen Knopf hüpft. Einzig der Schattenwurf und minimalistische Animation wären bemerkenswert und der Titel schnell vergessen – wenn nicht die markante Stimme von Danny Wallace ansetzte, um mit dickem britischem Akzent zu erzählen. Wie in Bastion spielt Bithell eine anthropologische Trumpfkarte: Menschen wollen Geschichten erzählt bekommen und Thomas Was Alone ist eine schön erzählte Geschichte.

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Während die Erzählung Thomas Charakter verleiht, ihn anthropomorphisiert und seine Gedankenwelt offenbart, macht sich der Spieler mit der Steuerung vertraut. Ganz Plattformer hüpft sich der rote Quader durch Klötzchenwelten, über Plattformen und vorbei an Hindernissen. Mit der Einsamkeit ist es bald vorbei, als das gelbe Quadrat Chris auftaucht – ein depressiver unsportlicher Zeitgenosse. Der Reigen wird sukzessive ergänzt um John, einen sportlichen, soziophoben, langen, gelben Strich, und Claire, ein massives, schweres, schüchternes blaues Quadrat, das langsam ist, aber schwimmen kann.

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Teamwork ist gefragt. Zu den Klängen des minimalistischen Soundtracks von David Housden werden die geometrischen Figuren in zehn Sätzen von Spielstufen mit immer neuen Charakteren kombiniert und Vorteile der individuellen Eigenschaften ausgenutzt. Claire trägt die Crew, Chris quetscht sich durch enge Passagen, um Schalter zu öffnen, John überwindet Abgründe für die Crew. Bisweilen wiederholen sich die Rätsel, doch wie in Leo’s Fortune hat Thomas Was Alone immer genug Interessantes zu bieten, um den Spieler über gut drei Stunden zu fesseln.

Rating: ★★★★½ 

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https://www.youtube.com/watch?v=_nLrS1LFmHw

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