Test: Brothers in Arms 3: Sons of War (Video)

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Nach Ausflügen in das Casual-Lager widmet sich Gameloft (@Gameloft_DE) wieder einer Kernkompetenz: martialische Action. Es geht zurück in die gute alte vordigitale Zeit, in der Krieg noch viel mit Schmutz und Schützengräben zu tun und Drohnen nichts über dem Schlachtfeld zu suchen hatten. In Brothers in Arms 3: Sons of War [App Store] ballert man sich als einfacher Soldat mit besten Soldatenfreunden durch Schauplätze des Zweiten Weltkriegs. Von der Normandie über Montecassino und Trier bis nach Aalbog. Herzlich willkommen an der Freemium-Front.

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Trümmerdörfer in beeindruckender Gearbox-Grafik, wohlklingende einander anbellende Synchronsprecher, Kugeln, die über die Helme pfeifen. Der Einstieg in Brothers in Arm 3 ist makellos. Aus der Deckung heraus geht es mit den Kameraden gegen die Deutschen in die Schlacht. Mit dem linken Daumen dirigiert man seinen Soldaten, Sergeant Wright, mit dem rechten zielt und feuert man. Schnell jedoch zeigt sich die Beschränktheit der Schlacht: Wer vom Pfad der Action abweicht, wird ermahnt, kehrt zu machen. Statt dessen lautet die Direktive aus der Deckung ballern, zur nächsten Deckung vorrücken, aus der Deckung ballern.

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Wie im jüngsten Modern-Combat-Teil bricht Gameloft die Spielstufen in kurze Schießbuden-Abschnitte auf, die sich in Minuten absolvieren lassen. Zudem müssen auch in Brothers in Arms 3 neben den Story-Missionen retardierende Spielstufen absolviert werden, die an Nebenkriegsschauplätzen spielen. Der Freemium-Stolperdraht lässt den Spieler bald auflaufen. Weiterspielen darf nur, wer seine Waffen gegen anfangs reichlich vorhandenes Spielgeld aufmotzt. Die erforderliche Verbesserung bedeutet anfänglich kurze Wartezeit. Doch alles wird teurer und dauert länger. Jeder Einsatz kostet zudem Energie, die sich erst nach Wartezeit wieder regeneriert. An allem in Brothers in Arms 3 hängt ein Preisschild.

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Tatsächlich können Geduldige den Titel vollumfänglich kostenlos spielen, nur steht Warten dem Spieltrieb einmal entgegen. Zudem nervt es kolossal, immer wieder in den Shop geschickt zu werden, um eine Waffen den Anforderungen der Spielstufe entsprechend zu verbessern. Bedauerlich, denn strukturell spricht viel für Brothers in Arms 3. So gesellen sich im Spielverlauf zahlreiche Waffenbrüder mit unterschiedlichen Expertisen hinzu, die mit Sprengstoff oder Scharfschützen-Gewehren gegen die Nazis ziehen. Auch das Waffensystem mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten wäre interessant, wenn man denn die Freiheit hätte, das Tuning vorzunehmen, wann es einem passte.

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Wenn der computergestuerte Waffenbruder auf Wunsch einen Gegner mit dem Scharfschützengewehr erledigt, oder in Verfolgersicht gezeigt wird, wie die Kugel in Zeitlupe den Helm des Gegners durchschlägt und dieser leblos zu Boden fällt, ist das natürlich geschmacklos – aber Shooter sind auch nichts für Schöngeister. Erlaubte der Titel mehr Freilauf und hätte Gameloft die Freemium-Strategie nicht so penetrant in den Titel integriert – Brothers in Arms 3 hätte ein empfehlenswerter Shooter sein können. In seiner derzeitigen Form sollte man sich besser mit Modern Combat 5 oder Shadowgun die Zeit vertreiben.

Rating: ★★★☆☆ 

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https://www.youtube.com/watch?v=sMLe55qZpAc

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