Test: Dragon Hills (Video)

Während die stereotype Prinzessinn ihr langes blondes Haar kämmt und auf einen Prinzen wartet, der sie aus ihrem öden Dasein entführt, hat der weibliche Spross der Königsfamilie in Dragon Hills [App Store] ganz andere Fantasien. Der blaublütige Nachwuchs sehnt sich einen monströsen Drachen herbei, auf dessen Rücken sie in ferne Lande reist und auf dem Weg eine Schneise der Zerstörung hinterlässt. Es stellt sich die Frage, ob jemand den polnischen Entwicklern Rebel Twins (@Rebel_Twins) etwas ins Trinkwasser gemischt hat.

Alten iOS-Hasen kommt der Ritt auf dem Drachen umgehend bekannt vor: Das Spiel mit dem Lindwurm ähnelt dem iPhone-Klassiker Super Mega Worm, bei dem ebenfalls eine gefährliche Monstrosität durch die Landschaft wütet und Unschuldige dahinrafft. Statt der Kühe und Zivilisten sind es in Dragon Hills vorrangig Schafe, aber auch Soldaten und Gebäude fallen dem wütenden Biest zum Opfer. Die Steuerung erfolgt, ganz Alto’s Adventure per Ein-Finger-Tipp auf das Display, der den Drachen in den Sinkflug schickt.

So schlängelt sich der Drachen über und unter der Erde entlang, frisst sich durch das Erdreich, in dem er sich allerdings nur wenige Senkungen aufhalten darf, bevor er erstickt. Auch die Kollision mit Barrikaden und Lavaseen sind der Gesundheit abträglich. In der Landschaft verteilte Münzen indes lassen sich im zwischen den Anläufen zugänglichen Shop in bessere Panzerung oder zufällig erscheinende segensreiche Extras wie Eis- und Meteoritenschauer eintauschen. Alle paar Hundert Meter erwarten Bossgegner vor dem Ableben erhöhte Aufmerksamkeit.

Dragon Hills ist laut, bunt und voller Krawall. Allerdings hat man alle Elemente bereits an anderer Stelle gesehen. Tatsächlich ist der Schwierigkeitsgrad gut austariert, so dass stetiger Fortschritt den Spieler bei Laune hält. Auf der anderen Seite spielt immer auch der Zufall mit, durch den Spielstufen generiert und die Hindernisse platziert werden. Wer von solch leichter Unterhaltung für die Mittagspause nicht genug bekommen kann, der kann gerne auf den gefälligen Drachen aufspringen, sollte aber besser nicht den Flug seines Lebens erwarten.

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