Test: The Deer God (Video)

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Das Leben steckt voller Überraschungen. Eben noch legt man endlich auf den kapitalen Hirsch an, dann wird man, hoch konzentriert, von einem Rudel Wölfe zerfleischt. Karma und Ironie sei Dank findet man sich zur eigenen Überraschung im Körper eines jungen Hirsches wieder und muss fortan sein Leben als Wild verbringen. Seltsam, aber so schreiben es Crescent Moon Games (@cm_games) und Cinopt Studio (@cinopt) in the The Deer God [App Store], einem Titel der auf Kickstarter seinen Anfang nahm seinen Anfang nahm und in den sich jeder, der ein Herz für Pixel hat, verlieben muss.

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Das Leben als Wild entpuppt sich als simpler Plattformer. Mit zu großer Geschwindigkeit rast der Spieler durch die Landschaften und springt von Klippe zu Klippe. Tückisch dabei, dass die Umgebung zufällig generiert wird und beherzt-anmutige Sprünge und rasanter Galopp all zu oft in tödlichen Stachelgruben enden. Nur wer behäbig vorgeht, kommt weiter. Dem entgegen steht häufiges Flüchten vor anderen Waldbewohnern und Jägern. Alternativ besteht die Möglichkeit den Versuch zu unternehmen, diese totzurempeln. Hektisches Getippe, ein wenig anmutiges Unterfangen.

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Auf dem Weg zum Vielender heißt es Beeren fressen, damit Hunger und Krankheit nicht ihre Spuren hinterlassen. Bisweilen erbitten die Bewohner der wunderschönen Pixelwelt die Hilfe des Hirsches, der dann Handlangerdienste erledigt und Verlorenes aufspüren und anbringen muss. Überdies kann der Hirsch einfache Verschieberätsel lösen und wird so mit neuen Fähigkeiten gesegnet. Wer den Spielfortschritt speichern möchte, paart sich kurzerhand und darf dann nach dem Ableben als junges, schwaches Hirschlein vom Ort der Zeugung weiterspielen.

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Trotz der Schönheit der auch akustisch ansprechend untermalten Spielwelt – die schönste seit Superbrothers: Sword & Sworcery EP – verlässt den Spieler alsbald die Motivation durch das märchenhafte Reich zu hopsen. Bei allem Respekt für die Wildheit und Unberechenbarkeit der Natur schadet dass Prozedurale dem Titel, dem eine die Spielstufen bildende Komposition fehlt. Bedauerlich, denn The Deer God hätte mindestens das Zeug dazu gehabt, die meditative Atmosphäre von Gathering Sky im Grünen abzubilden und ein kurzes aber unvergessliches Vergnügen zu werden.

Rating: ★★★☆☆ 

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https://youtu.be/ORfmDzqyAgc