Test: Oraia Rift (Video)

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Ein beeindruckendes Unterfangen, dessen sich Ahmed Shebli angenommen hat. Als Compass Games (@compassgames) versucht er sich mit Oraia Rift [App Store] an einem umfangreichen Action-Adventure. Der Spieler wählt einen von acht Charakteren, die sich allerdings lediglich durch die mitgeführten Waffen kosmetisch unterscheiden, und macht sich auf in die riesige dreidimensionale Spielwelt von Oraia, um die bösen Rift Dwellers mit Schwerthieben und Zaubersprüchen zu vertreiben und das Land zu befrieden. Ab ins Abenteuer!

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Die ersten Schritte in Oraia fallen leicht, der Spieler steuert die Bewegung des Helden mit dem linken Daumen, der rechte lässt den Helden Haken schlagen und das Schwert auf Feinde und Container niedersausen. Dabei macht es sich Shebli etwas zu leicht, denn während der Kämpfe muss der Spieler lediglich den Aktionsknopf gedrückt halten. Im Spielverlauf erlernt der Held zwar Zaubersprüche, die sich gegen die Feinde einsetzen lassen – doch das Kampfsystem macht seinem Namen auch dann keine Ehre. Statt packender Auseinandersetzungen geht es eher um banges Abwarten und Hoffen, dass die Lebensenergie des Helden für die chaotischen Scharmützel ausreicht.

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Die Welt ist weitläufig und schön anzusehen. Eingestreute Verschiebe-Puzzel lockern den langen Marsch auf. Über Teleporter gelangt man in entfernte Regionen, wobei man sich jedoch immer wieder verläuft. Zum einen weil die Kameraperspektive vom Spieler fortlaufend nachjustiert werden muss, was der Orientierung abträglich ist. Zum anderen, weil die Spielwelt aus den immergleichen Objekten besteht; eine Welt voller Boote, unbetretbarer Häuser und Windmühlen, die allerdings nur sehr wenige gesprächige Bewohner hat. Eine Übersichtskarte hätte viel geholfen, der integrierte Wegweiser tut dies hingegen nicht und führt den Spieler bisweilen in die Irre.

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Im direkten Vergleich mit Oceanhorn wirkt Oraia Rift unfertig. Der Titel ist voll richtiger Ansätze, die aber nur selten konsequent zuende gedacht sind. Clipping-Fehler und kleinere Bugs kann man übersehen, aber auch das Spieltempo bedarf Justage: Wenn der Spieler in den ersten beiden Stunden lediglich schwertschwingend durch eine leblose Baukasten-Welt irrt und öde Kloppereien austrägt, dann vergeht die Lust darauf zu erfahren, was der Titel in den vom Entwickler versprochenen weiteren acht Stunden Spielzeit zu bieten hat. Ein ambitioniertes Projekt, dass deutlich zu früh in den App Store gerutscht ist.

Rating: ★★★☆☆ 

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https://youtu.be/vO7_mSjyAKY