Test: Whispering Willows (Video)

Whispering_Willows_01
Welch bessere Kulisse, die Furchtlosigkeit eines Mädchens darzustellen, als ein Spukschloss? So schicken Night Light Interactive (@NightLightGames) dann auch ihre jugendliche Heldin Elena auf der Suche nach ihrem Vater in ein von Menschen verlassenes – aber von Geistern bewohntes – weit verzweigtes Anwesen. Die Geschichte von Whispering Willows [App Store] erinnert an Til Morning’s Light – allerdings erschien Ersteres tatsächlich als Erstes, die Kickstarter-finanzierte Produktion war bereits im Mai 2014 für die OUYA und später auch Konsolen und Desktops verfügbar.

Whispering_Willows_02
Der Spieler steuert die karg animierte Elena mit einem virtuellen Joystick durch das liebevoll gezeichnete und schlecht beleuchtete Anwesen – Valiant Hearts lässt grüßen. Auf ihrer Suche nach Hinweisen über den Verbleib des Vaters kann Elena ihren Körper hinter sich lassen und reingeistig als Geisterwesen in für Menschen unzugängliche Bereiche schweben. Leider hält der Titel dieses Konzept nicht stringent durch, wenn beispielsweise dorniges Gestrüpp für Astralwesen unpassierbar ist und Elena erst die Heckenschere suchen muss.

Whispering_Willows_03
So geht es über das weit verzweigte Anwesen, Schlüssel finden, Schalter umlegen, Labyrinthe durchleiden und unruhigen Gespenstern zur letzten Ruhe verhelfen. Über in der Spielwelt verstreute Notizzettel erschließt sich die Hintergrundgeschichte: Der ganze Schlamassel um den verschwundenen Vater fußt in den Experimenten des verwitweten Bürgermeister Willows, seine tote Gattin zu reanimieren. In seinen besten Momenten, beim Entdecken und Erkunden, spielt sich Whispering Willow’s wie Spider – Rite of the Shrouded Moon, doch die meiste Zeit plätschert der Titel lediglich vor sich hin.

Whispering_Willows_04
Das liegt vor allem daran, dass die Bewegung von Elena im Inneren von Gebäuden, wo sie die meiste Zeit zubringt, quälend langsam ist. Sicher möchten die Entwickler in der düsteren Atmosphäre bewusst entschleunigen, damit die sporadischen Schrecksituationen besser zünden, doch die meiste Zeit wünscht man sich, Elena auf Inline-Skates scheuchen zu können. Auch die Möglichkeit, den Spielstand in der iCloud zu sichern vermisst man, wie auch die Option, die immer wieder eingeblendeten Bedienungshinweise abzustellen – alles grundsätzlich kurierbare Krankheiten einer unzureichenden Umsetzung, die vorrangig jüngere Spieler unterhalten dürfte.

Rating: ★★★☆☆ 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Zb6WjYQPfjI