Test: Downwell (Video)

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Springt ein Mann in einen Brunnen… dann beginnt in Downwell [App Store] eine leidvolle, bleihaltige Geschichte. Die Produktion des japanischen Entwicklers Ojiro Fumoto a.k.a. (@moppin) und Publisher Devolver Digital (@DevolverDigital) wird im Internet weithin abgefeiert; in einem Atemzug mit Indie-Titeln wie Spelunky, The Binding of Issaac oder Nuclear Throne genannt. Mit diesen Titeln gemein hat Downwell das Permadeath-Prinzip: Nach dem Ende wieder von vorn – solche Sisyphos-Arbeit ist nichts für jeden.

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Im freien Fall geht es in die Tiefe. Der Spieler steuert den Sinkflug des Protagonisten mit auf dem iPad viel zu eng aneinander liegenden Tasten. Abfedern lässt sich der Sturz mit den martialischen Schuhen des Helden: Stiefeln, aus denen auf Knopfdruck Projektile feuern, die ungepanzerte Feinde niedermähen und ein wenig Höhengewinn mit sich bringen. Der Haken an der Sache: Sind die Schuhe leergeschossen, laden sich diese erst wieder auf, wenn der Held Boden unter den Füßen hat. Ungebremste Stürze indes haben meist ungewollte Kollisionen zur Folge, die einen von vier kostbaren Lebenspunkten kosten.

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An den Wänden des Brunnens haben Händler ihre Geschäfte eingerichtet und bisweilen finden sich hier auch Höhlen mit Bonusgegenständen, die Laser aus den Schuhen feuern lassen oder die Schussfrequenz erhöhen. Ist eine Spielstufe absolviert, darf der Spieler zudem eine Verbesserung auswählen, wobei das Repertoire von Drohnen über Lebensenergie bis hin zu Veränderungen im Spielablauf reicht, wenn Feinde künftig explodieren. In der richtigen Kombination dieser Verbesserungen kann sich der Spielfluss merklich ändern. Zudem lassen sich weitere Farbpaletten und den Ablauf weiter ändernde Spielmodi erspielen.

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Während sich Downwell zu Beginn noch wie ein Plattformer mit zufällig generierter Umgebung spielen lässt – der Spieler also die Geschwindigkeit weitgehend selbst bestimmt – wird der Fall bald zum hektischen und unübersichtlichen Vertikalgeballer. Nach jedem gescheiterten Anlauf geht es zurück auf Anfang: ohne Waffen, ohne zusätzliche Ausrüstung – dank Permadeath ist alles Futsch. Da tröstet es wenig, dass die Spielstufen kurz sind und die Retro-Grafik in ZX-Spektrum-Anmutung, trotz bescheuerter Aufteilung, gefällt. Wer in die Tiefe spielen möchte, der sollte Ridiculous Fishing ausgraben und dort dauerhaft von seinem Spielfortschritt profitieren.

Rating: ★★☆☆☆ 

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https://youtu.be/KCrk_weFN2s