Test: Mini Metro (Video)

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Vor allem bei Menschen aus ländlich geprägten Regionen, hinterlässt die erste Metro einen bleibenden Eindruck. Unvergessen der Moment, wenn man beim ersten Ausflug nach London in den Gängen der Tube steht und an die Wand starrend versucht, die verworrenen Linien des riesigen Netzplanes zu entwirren, um sich für die Richtige U-Bahn entscheiden zu können. Die Herren vom Dinosaur Polo Club (@dinopoloclub) bieten Spielern mit Mini Metro [App Store] die Möglichkeit, es den Planern gleich zu tun und leistungsfähige Netzpläne für U-Bahnen zu entwerfen.

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Dinosaur Polo Club sind der Überzeugung, dass man U-Bahn-Planer durch praktische Erfahrung und die direkte Auseinandersetzung mit der Herausforderung wird. Auf eine Einführung verzichten die Entwickler. Statt dessen sieht sich der Spieler mit zwei durch geometrische Formen stilisierte Stationen konfrontiert, die er intuitiv miteinander verbindet. Mit fortschreitender Spielzeit kommen immer weitere Stationen hinzu, die es in das Netz einzubinden gilt. Entweder, indem man Linien verlängert, wie Gummibänder zu neuen Stationen zieht oder indem man eine neue andersfarbige Linie startet.

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Die Herausforderung in Mini Metro ist vorrangig die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des immer komplexer werdenden Systems. Stehen zu viele Passanten an einer Haltestelle, weil diese zu selten angefahren wird oder die Kapazitäten der Züge nicht ausreichend sind, versinkt die Stadt im Chaos. Erschwerend kommen knappe Ressourcen hinzu. Tunnel, die es erlauben entlegene Stationen einzubinden, sind so knapp wie zusätzliche Triebwagen oder Waggons, mit denen der Spieler nach erfolgreichen Wochen des Verkehrsmanagements belohnt wird.

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Um sich abzeichnende Fehlplanungen wieder in den Griff zu bekommen, kann der Spieler die Zeit anhalten und Strecken nach Belieben abreißen und neu wieder aufbauen. Wenn alles gut läuft ist es alternativ Möglich den Zeitraffer einzuschalten, um die Belastbarkeit des Systems zu testen und schneller an die Belohnungen zu gelangen. Die unterschiedlichen Karten sind den Streckennetzen diverser Metropolen mit ihren geografischen Eigenarten nachempfunden. So gilt es in London den Verlauf der Themse zu berücksichtigen.

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Grafisch bewegen sich die australischen Entwickler entlang des Nullpunktes, fangen mit ihrem Minimalismus aus Formen und Farben die Ästhetik von Netzplänen hervorragend ein. Auch klanglich – eingekauft wurde Disasterpeace – bleibt es stets dezent, wobei sich allerdings die Hektik des Treibens auf der Karte musikalisch widerspiegelt. Neben der intuitiven Bedienbarkeit ist zu loben, dass sich der Spielstand vorbildlich per iCloud zwischen iOS-Geräten abgleicht. Für Freunde spartanisch anmutender taktischer Herausforderungen wie Rymdkapsel oder FTL ist Mini Metro schmackhaftes frisches Futter, das man auch in kurzen Happen naschen kann.

Rating: ★★★★½ 

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https://youtu.be/rx4OwEIP2Xs