Test: Island Delta (Video)


Wo immer ein genialer Erfinder eine revolutionäre Neuerung ersinnt, da ist ein verrückter Neider mit Weltmacht-Ambitionen nicht weit, der die Erfindung stehlen und für seine niederen Zwecke missbrauchen möchte. So auch in Island Delta [App Store] von Mantisbite Games (@Mantisbite) und Noodlecake Games (@noodlecakegames). Hier ist es die clevere Zoe, die vom böswilligen Dr. Gunderson ihrer Erfindung, dem intelligenten Roboter Harold, beraubt wird. So bricht die Gute umgehend zusammen mit dem befreundeten Sprengstoff-Experten Baxter zu einer Rettungsmission auf, die sie zur Festung Gundersons auf der namensgebenden Insel, Island Delta, führt.


Der Spieler dirigiert im Wechsel Zoe und Baxter durch die isometrischen Spielstufen, deren Cartoon-Ausgestaltung an die Titel der Space-Marshals-Serie erinnert. Auch spielerisch hat Island Delta mit diesen viel gemein. Die Spielfiguren werden mit dem linken Daumen gesteuert, die Finger rechten Hand bestimmen auf dem Display, was mit der Waffe passieren soll. Dabei handelt es sich allerdings um extraordinäre Grav-i-Rays, Strahlenkanonen, mit denen man wie in Valves Portal Gegenstände und Gegner anheben, durch die Gegend schleppen und andernorts wieder ablegen kann.


Neben der Verteidigung dient der Grav-i-Ray aber vor allem dem Überwinden von Hindernissen, wenn Zoe und Baxter Kisten stapeln, um sich vor tödlichen Laserstrahlen zu schützen oder mit diesen entfernte Schalter aktivieren, die Türen öffnen. Die Puzzles betten sich hervorragend in den Spielfluss ein, so dass sich Action-Passagen und Nachdenken abwechseln. Wiederholt muss man sich zudem mit einem anspruchslosen Mini-Spiel auseinandersetzen, bei dem es durch das Ziehen von Linien auf einer Matrix Computer zu hacken gilt. Aufmerksame Spieler entdecken Eingänge in versteckte Areale.


Die mehr als 30 Spielstufen sind kurzweilig aber fordernd. Besonders die amüsante Rahmenhandlung und die an das selige NOLF erinnernde Atmosphäre beflügeln längere Spielsitzungen. An einigen Stellen müssen die Entwickler allerdings noch feilen, da man sich in Sackgassen manövrieren kann, aus denen nur ein Neustart der Spielstufe rettet. Bedauerlich auch, dass keine Dual-Stick-Steuerung gewählt wurde – die Bedienung von Island Delta könnte so deutlich angenehmer sein. Schließlich jedoch gehört die charmante Action-Knobelei zu den unterhaltsamsten Titeln des Jahres 2016.

Rating: ★★★★☆ 

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https://youtu.be/UPxmbwKnzjU