Test: Death Road to Canada (Video)


Ein knappes Jahr nach der Veröffentlichung der Steam-Version schafft Death Road to Canada [App Store] den Sprung auf iOS-Geräte. Wieder mal ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen: Horden von Untoten überströmen die Welt und fressen alles Leben, das nicht bei drei auf den Bäumen ist. Als Ausweg schlagen Rocketcat Games (@rocketcatgames) und Madgarden (@madgarden) einen Roadtrip vor. Ziel ist Kanada, das gelobte, zombiefreie Land. Zutaten des Permadeath-Genremixes sind Action- und Spielbuch-Elemente mit einem großen Schuss Humor und der Hersteller-üblichen Pixel-Anmutung.


Nachdem man sich einen zufällig generierten Helden nebst Partner gewählt hat – oder die Zeit nimmt Namen, Optik und Talente des Avatars anzupassen – beginnt der Roadtrip in Florida. Ähnlich einem Spielbuch vermittelt der Titel die Handlung in kurzen unterhaltsamen Textpassagen und bietet fortlaufend Wahlmöglichkeiten für das weitere Vorgehen. So kann man zu Beginn entscheiden, ob man lieber eine Fabrik, einen Supermarkt oder ein freistehendes Haus nach nützlichen Gegenständen durchstöbern möchte. Je nach Entscheidung variiert auch die Stärke der Zombie-Bedrohung, auf die der Titel mit einer Zombie-Vorhersage hinweist.


Die notwendigen Erkundungsgänge zur Beschaffung von Nahrungsmitteln, Waffen und Munition stellt der Titel in Draufsicht dar. Der Spieler steuert seinen pixeligen hopsenden Helden durch die von zahllosen schleichenden Zombies bevölkerten Räume. Wann immer es für das Fortkommen notwendig ist, werden die Untoten mit Engländer, Bleirohr & Co. zermatscht, ausweichen ist meist sinnvoller und weit weniger gefährlich. Die Gefolgsperson agiert selbsttätig, jedoch kann man jederzeit zwischen beiden wechseln. Vor allem in den ersten von Selbstüberschätzung geprägten Anläufen kommt das Permadeath-Ende allerdings schnell.


Während diese den Spielverlauf dominierenden Aktion-Passagen weit hinter der Qualität von skandinavischen Dual-Stick-Shootern wie Neon Chrome oder Xenowerk bleiben, bieten sie taktische Möglichkeiten: So kann man Möbelstücke zum Blockieren von Wegen einsetzen, um den Figuren benötigte Atempausen zu verschaffen oder die sich abnutzenden Waffen zu tauschen. Hinzu kommen zufällige Ereignisse auf der Reise: Treffen mit anderen Figuren bieten Möglichkeiten für neue taktisch interessante Charakter-Konstellationen, allerdings gilt es auch mehr Mäuler zu stopfen und längere, riskantere Beutezüge anzugehen.


Jede Entscheidung birgt aber auch Risiken, wenn etwa neue Teammitglieder für schlechte Stimmung in der Gruppe sorgen. Wie zuvor bei Wayward Souls verfolgt man ein absonderliches Preismodell. Mit jeder Aktualisierung und Erweiterung, jüngst reichte man Controller-Unterstützung nach, steigt auch der Preis. Weder begeistern die einzelnen Elemente noch das Zusammenspiel. Was Death Road to Canada dennoch auszeichnet, sind der schräge Humor und die glaubwürdige Vermittlung des Gefühls, sich tatsächlich durch die Apokalypse kämpfen zu müssen, während das Schicksal am seidenen Faden hängt.

Rating: ★★★½☆ 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/V6wlszm-cnY