Test: GNOG (Video)


In GNOG [App Store] von Ko-op Mode (@koopmode) und Double Fine (@doublefine) muss der Spieler mit viel Fingerfertigkeit rätselvolle Monsterköpfe zum Leben erwecken. Zur Einstimmung kreisen zu sphärischen Klängen pastellbunte Vögel über einer Stadt und nehmen auf einer Würfelstruktur platz. Nachdem der Spieler vier offensichtliche Schaltflächen betätigt und einen Griff verschoben hat, offenbart sich der Inhalt: Koffer mit kryptischen Namen, in denen wiederum schlafende Monsterköpfe auf ihre Erweckung warten.


GNOG verfolgt das Prinzip der Matrjoschka-Puppen: Zunächst muss der Spieler durch ein Drücken von Schaltern, ein Schieben von Reglern und ein Drehen von Rädern das Äußere des jeweiligen Monsterkopfes öffnen. Anschließend geht es über dessen Rückseite in das Innere. Hier löst man zahlreiche weitere haptische Puzzles, bis das Ungetüm seine Augen öffnet und das neu gefundene Leben mit euphorischem Gesang begrüßt. Die zahlreichen haptischen Rätsel erinnern an die Titel der “The Room”-Serie. Doch statt auf Hochglanz polierter gediegener Szenarien versetzt GNOG den Spieler in eine pastellbunte Fantasiewelt und lullt mit seichter Elektro-Untermalung ein.


Die überzuckerte Spielwelt von GNOG könnte einem Kinderbuch entstammen und zu weiten Teilen ist der Titel auch mehr fantastisches Spielzeug denn narratives Spiel. Die neun sich nacheinander eröffnenden Monsterköpfe kreisen um Themenwelten: In HOM–3 assistiert der Spieler einem Einbrecher dabei, in einem Mehrfamilienhaus fette Beute zu machen; in VORT-X hilft er im Weltall gestrandeten Astronauten dabei, ihr Raumschiff wieder auf Kurs zu bringen. In Adventure-Logik Geschulte sind dabei klar im Vorteil: Wer die einen Frosch nährenden Insekten anlocken möchte, der muss zunächst Glühbirnen aus dessen Nachtschrank ziehen und diese in die von der Decke des Froschhauses hängenden Fassungen schrauben.


Wichtiger als Geschick sind dabei Aufmerksamkeit und Geduld. Viele der Schaltflächen sind unscheinbar und die detailreichen Spielwelten mitunter schwer zu deuten: Wer einen Drehregler für einen Knopf hält, und daher die falsche Geste ausführt, der sucht vergebens an anderer Stelle nach des Rätsels Lösung. Über die recht kurze Spielzeit von knapp anderthalb Stunden tröstet der Titel unter anderem mit einem Sticker-Pack für iMessage hinweg und einem AR-Modus, der die Rätsel auf kompatiblen Geräten im realweltlichen Umfeld platziert.

Rating: ★★★½☆ 

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https://youtu.be/oyHNx8C5Po4