Test: Triple Town


Nachdem die besten Tage der Jugend mit Tetris auf dem ersten Game Boy und Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine auf dem Sega Mega Drive verschwendet wurden, sollte man es besser wissen: Knobel- und Match-3-Spiele sind reine Zeitverschwendung und wenn man sich auf sie einlässt, verfliegen die Stunden mit der Nachwirkung, dass sich die Spielmusik in die Hirnwindungen gefressen hat. Wer nicht bereit ist, aus solcherlei Fehlern zu lernen, oder wem gar der erste Match-3-Infekt bevorsteht, der tut gut daran sich Triple Town von Spryfox (@spryfox) anzunehmen.


Auf eine Handlung wird verzichtet, der Spieler ist pragmatischer Bauherr und muss eine möglichst große Siedlung errichten. Hierzu werden auf der gerasterten Spielfläche Grasfladen platziert. Drei aneinandergereihte Fladen verwandeln sich in einen Busch, drei Büsche in einen Baum, drei Bäume in ein Haus und am Ende verwandeln sich drei Schlösser in eine Goldschatulle. Mit deren Inhalt lassen sich gerade benötigte Bäume oder Sträucher anschaffen, um das Spielfeld aufzuräumen.


Erschwerend kommen die Bären – besonders nervig unberechenbar hopsende Ninja-Bären – hinzu. Auch hier gilt, dass die Gruppierung zum Erfolg führt. Drei von Grünzeug oder  Gemäuer eingeschlossene Bären verwandeln sich in Bauwerke und der Kreislauf setzt sich fort. Die ersten Spielversuche enden kläglich in einem Chaos aus Grünzeug und einzelnen Hütten, wer sich aber die Zeit nimmt und vorausschauend plant und zudem das Depot, in dem ein Gegenstand bewahrt werden kann, strategisch nutzt, kann den Nachmittag bis zur Entleerung des Akkus vergessen.


Die Entwickler von Spryfox blasen ihre App als Free-to-Play-Game unter das App Store Volk. Spieler haben eine stattliche Anzahl freier Züge, die sich über die Zeit regenerieren. Wer mehr und länger Spielen möchte kauft ein Kontingent per In-App-Purchase oder Unbeschränktheit zum Preis von 2,99 Euro. Die Klarheit der Regeln und die strategische Planbarkeit einer Partie, gepaart mit wahnsinnig störenden Ninja-Bärchen, wirken hypnotisch. Beste Unterhaltung, verborgen unter einer Maske aus Schlichtheit und Niedlichkeit. Auf Facebook und Google+ kann der Titel auch ohne iPad angetestet werden.

Rating: ★★★★½ 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
http://www.youtube.com/watch?v=37Mk3C8Wld0

2 Kommentare

  1. Ich muss dem Stromstock beipflichten. Hypnotisch und zeitfressend. Gern könnt ich mich stundenlang dort verlieren. Doch so gut, knuffig und kniffelig ich Triple Town auch finde, kommt einfach wieder schlechte Laune hoch, sobald ich auf den Store klicke.
    Ich bin großer Freund von „ich zahl dem Entwickler was für meinen Spaß“. Gerne auch die 3 Euro für „unlimited turns“. Meinetwegen auch schon im Vorfeld.
    Aber wenn sich dann wieder zeigt, dass man gute Scores erkaufen kann, geht die Laune flöten. Mit mehr Geld kann ich mehr Joker kaufen – quasi. Das stinkt doch.

    Dazu dann noch eine überlange Liste mit sehr fragwürdigen „get free coins“-Angeboten (kaufe PC-Spiel X, registriere Dich bei Dienst Y, installiere App Z) – und schon bin ich so abgeneigt, dass ich nicht weiterspielen will.

    Deswegen nehme ich mir dann auch vor: „das ist jetzt die letzte Runde“. Und das dann für weitere zehn Runden.

    Verdammt seist Du, Ninja-Bärchen.

    1. Und wie recht er hat. Einladung zum Spaß-Verderben. Früher mussten die Cheater noch jailbreaken, nun müssen sie nur Geld auf den Tisch/in iTunes werfen. Bitte werfen Sie eine Münze für den High-Score ein. Es stinkt in der Tat, und zu selten hat man die Gelegenheit bei realworlds-Aktionen den Posern die Beinchen zu richten. Aber die kämen eh nicht. Haters gonna hate, cheaters gonna cheat.

Kommentare sind geschlossen.