Test: Leo’s Fortune (Video)

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Andreas Gryphius wusste, was Phase ist. So muss auch der wuschelige Leo am eigenen Leib schmerzlich erfahren, dass “alles eitel ist”. Der grünhaarige Hopsklops stellt zu Spielbeginn erschreckt fest, dass sein gesamter höchst-geliebter Goldschatz gestohlen wurde. So macht er sich mit Spielers Hilfe auf den Weg, sein Vermögen, Münze für Münze wieder zusammenzuklauben. Verantwortlich für die liebeswerte Plattform-Hopserei Leo’s Fortune [App Store] zeichnen sich 1337 (@1337gamedesign) und Senri (@senri_se), die bereits mit Devil’s Attorney einen Platz in den Herzen der iOS-Spielerschaft erarbeiteten.

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Grundsätzlich, und das fängt bereits beim Programmsymbol an, ist Leo’s Fortune bezaubernd. Ähnlich wie in Lume HD ist die Spielwelt aus fotorealistischen Elementen zusammengestellt; allerdings weniger als Collage, denn als sich harmonisch fügendes Ganzes. Seine Suche führt Leo durch sattes Grün, unter Tage und in die Lüfte. Auch er selbst ist herrlich anzusehen, ein schnurrbärtiges Fellknäuel, das sich aufblasen und zusammenziehen kann; Fähigkeiten, um die viele der kleinen Rätsel und Hindernisse kreisen, denen er auf seiner Reise begegnet.

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Meist geht es darum, Leo die Balance halten zu lassen, wenn es auf Wippen über über Dornenmeeren oder entlang enger stacheliger Pfade zwischen Bahnen zu navigieren gilt. Während das Spieldesign abwechslungsreich ist, geben sich die Entwickler beim Leveldesign zu viel Mühe, ihren Titel zugänglich zu machen: Neue Hindernistypen werden mehrfach aneinander gereiht, was phantasielos erscheint. Allerdings ist Leo’s Fortune auch auf Geschwindigkeit ausgelegt, wobei sich ein wundervolles Flow-Gefühl einstellt, wenn der grüne Fusselklumpen wie Sonic durch Loopings rast.

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Erfreulich ist, dass Leo’s Fortune gänzlich ohne Blutvergießen auskommt und mit all seinen liebevollen Details richtiggehend in Kinderhände gehört. Allenfalls der Umstand, dass der geldgierige Leo grundunsympathisch ist und auf seiner Reise immerfort seine Verwandtschaft verdächtigt, sein Vermögen gestohlen zu haben, trübt die Freude ein wenig. Doch das macht der Titel mit präziser Steuerung wieder wett, die wahlweise über virtuelle Sticks, Wischgesten oder einen Bluetooth-Controller erfolgen kann. Makellos funktionierender iCloud-Suport rundet die technische Seite des empfehlenswerten Plattformers ab.

Rating: ★★★★½ 

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https://www.youtube.com/watch?v=5K6rhzA3QWM