Test: Crow (Video)

Nach rund einem Jahr haben Joe Riedel und Richard Cowgill von Sunside Games (@SunsideGames) ihren visuell beeindruckenden Titel Crow fertiggestellt. Der Spieler übernimmt die Rolle einer Krähe, von den Göttern auserkoren ihre Widersacher zu beseitigen. Im Gegenzug sollen alle Krähen dann ein besseres Leben führen. Krähenschützer jubeln. Crow ist ein Action-Titel mit Beigaben von Geschicklichkeits- und Rollenspiel-Elementen.

In den geruhsamen Passagen des Spiels kreist der schwarze Vogel über einer für Retina-Displays optimierten 3D-Landschaft und folgt dem Fingerzeig des Spielers. Verstreute Edelsteine weisen den Weg zu den die Boss-Gegner schützenden Wächtern und motzen – so in ausreichender Zahl eingesammelt – die Fähigkeiten des Federviehs auf. Während der Zweikämpfe gegen Eulen, Geister, Vogelscheuchen, besessene Bäume, berittene Bogenschützen und Giganten wandelt sich Crow zum Shooter. Aus der Ego-Perspektive sorgen Wischgesten für Angriffe und Blockaden. Im Hinterkopf schreit eine Stimme dabei fortwährend Star Fox.

Jeder Gegner hat eine Schwachstelle, dessen Erkenntnis sein schnelles Ende bedeutet. Im Falle der Boss-Gegner darf der Spieler entscheiden, ob Gnade oder Recht den Vorzug erhalten – der Gegner leben oder sterben soll. In Abhängigkeit der Entscheidung verändert sich der Spielverlauf geringfügig. Wer alle Handlungsstränge erspielen möchte hat viel zu tun – wenngleich die Unterschiede den zeitlichen Aufwand nicht rechtfertigen.

In seiner spielerischen Gesamtheit erinnert Crow an Shadow of the Colossus: Eine meditative abenteuerliche Reise von Gegner zu mächtiger werdendem Gegner. Atmosphärisch und technisch leisten Sunside Games – der hauseigenen Radiance-Engine sei dank – Beachtliches. Das anspruchslose Kampfsystem und der nur rudimentär mögliche Ausbau der Fähigkeiten des Vogels bremsen den Titel jedoch aus. Crow ist ein spielenswerter und wunderschöner Titel, dessen Potenzial sich jedoch erst mit künftigen Programmaktualisierungen voll entfalten wird.

Rating: ★★★★☆