Das von N-Fusion Interactive entwickelte und von Chillingo (@chillingo) vertriebene Air Mail ruft wohlige Erinnerungen an Pilotwings und Crimson Skies wach. Am Steuerknüppel eines Doppeldeckers fliegt der Spieler durch liebevoll und detailreich ausgestaltete Landschaften. Die Einwohner des Inselkönigreiches Domeeka werden von den böswilligen Verikai heimgesucht, es bleibt am Spieler – eigentlich fliegender Briefträger – mit seiner fliegenden Kiste Rettungsaktionen durchzuführen.
Um eine Mitgliedschaft im Club der fliegenden Postzusteller zu erhalten, gilt es zunächst unter Beweis zu stellen, dass man die Steuerung des Fluggeräts beherrscht. Mit Fluglehrer auf dem Sozius wird das Gefährt entweder per Neigungssteuerung oder über zwei Schieberegler gelenkt. Im Spielverlauf kommt eine dritte Steuerungsvariante hinzu, bei der beide Modi kombiniert werden. Nach einige Zustellungs- und Handlanger-Aufgaben, wie dem Verscheuchen von nistenden Vögeln oder dem Durchfliegen von Ringen, soll es dann ans Eingemachte gehen.
Es bleibt allerdings bei dem Versprechen, denn so unterschiedlich die Aufgaben zunächst erscheinen, ist das Spielgeschehen einförmig und ein endloser Kreis aus aufsammeln und abwerfen. Meist geht es darum, Gegenstände im Flug einzusammeln oder Passagen zu durchfliegen, was sich im Bestäuben von Feldern oder dem Sammeln von Diamanten manifestiert. Neben dem Mission-Modus können sich Spieler im Express-Delivery-Modus als möglichst flinke Brief-Zusteller beweisen oder im Explore Mode ungehemmt durch die Lüfte segeln.
Hat man sich mit der Steuerung angefreundet, spielt sich Air Mail luftig leicht und immer schön, leider verfliegt aber auch der Spielwitz recht schnell, wenn man sich an der Landschaft satt gesehen hat. Im Vergleich zu den makellosen Spielgrafiken wirken die künstlich verkleinerten Zwischensequenzen unbeholfen und unansehnlich. Auch das Voice-Acting wirkt durch dick aufgetragene Akzente sehr bemüht. Wen es nach Glyder oder Ikaro Racing HD: Air Master wieder in die Lüfte zieht, der bekommt mit Air Mail ein gutes Gefühl, aber wenig Substanz, die rund 730 MB Speicherplatz belegt.
Rating:
http://www.youtube.com/watch?v=yrG4n5UG-SE