Test: konsonant (Video)

Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert braucht es noch medienwirksame Preise, um zu zeigen, dass Videospiele kein Kinderkram sein müssen. Mit dem appartaward versucht sich das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe im Lanzen brechen. Der Wiener Jörg Piringer (@jpiringer) konnte für seine App konsonant den mit 10.000 Euro dotierten künstlerischen Innovationspreis reklamieren. Allerdings räumt Piringer bei seiner klingenden Experimental-App der Kunst den Vorrang vor dem Spiel ein – Ernst Jandl und Kurt Schwitters hätten ihre Freunde gehabt.

In vier Segmenten zeichnet der Spieler Linien, erstellt aus Buchstaben Formationen und Matrizen, erschafft aus Lettern physikalisch korrekt arbeitende Maschinen, die geräuschvoll Buchstaben umwälzen. Schlichtheit ist oberstes Diktum, kein Serif hat in Piringers-App etwas verloren, ebenso wenig wie Ziele. Das Spiel mit den Buchstaben ist zweckfreier Elektro-Klang-Baukasten, der Vorschulkinder wie an der sprachlichen Avantgarde Interessierte gleichermaßen unterhält. Ein schönes Beispiel um zu zeigen, wie Technik Kunst bereichern und die Kreativität wecken kann.

Rating: ★★★★☆ 

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