Test: Trial of the Clone (Video)

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In den 1980er Jahren lasen sich vernerdete Jugendliche in ihrer reichlich vorhandenen Freizeit nicht nur linear von der ersten bis zur letzten Seite sondern auch kreuz und quer durch Fantasy-Romane. Spielbücher wie die von Robert Wolf waren interaktive Belletristik lange vor dem Einzug des Digitalzeitalters. Später erfreute man sich am Computer an interaktiven digitalen Comics wie Lane Mastodon vs. The Blubbermen von Infocom, bei denen man den Ausgang der Handlung durch eigene Entscheidungen selbst bestimmen konnte. So auch in Trial of the Clone [App Store] von Tin Man Games (@TinManGames).

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Wer eine kurze Aufmerksamkeitsspanne hat, sei gewarnt, denn ein interaktives Spielbuch ist vorrangig Buch und nachrangig Spiel. Auch handelt sich bei der jüngsten Produktion der australischen Programmierer keinesfalls um ein genuines iPad-Produkt. Trial of the Clone basiert auf dem analogen Spielbuch von Zach Weinersmith. Dieser schart seit mehr als zehn Jahren treue Leser um sein Webcomic Saturday Morning Breakfast Cereal und bahnte mit einer sehr erfolgreichen Kickstarter-Kampagne den Weg für die digitale Umsetzung seines nicht linearen Romans.

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Der Spieler startet als Klon in die Welt, der von videospielenden Mönchen erzogen wird. Dennoch stehen ihm alle Möglichkeiten offen, berufliche Laufbahnen als Arzt oder Ingenieur einzuschlagen und in einem bescheuerten Kosmos absurde Abenteuer zu bestehen. Hierbei endet die Interaktivität keinesfalls mit einfachen Auswahlmöglichkeiten des Spielers. Kleine Rätselaufgaben, bei denen der Spieler die Lösung eingeben muss und Kämpfe, bei denen in bester Tabletop-Manier die Würfel rollen, sind Teil des Spiels, das auf der Basis der Gamebook Adventures Engine umgesetzt wurde.

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Sahnehäubchen auf dem interaktiven Schmaus ist der Umstand, dass sich alle Passagen auf Wunsch von Will Wheaton vorlesen lassen, der sich hörbar Mühe gibt und so den albernen Stil des Buches unterstreicht. Die ebenfalls abschaltbare musikalische Untermalung dudelt unaufdringlich vor sich hin. Da sich das Werk kaum in einer Sitzung durchspielen lässt, bietet die Engine Lesezeichen, um das Abendteuer zu einem späteren Zeitpunkt nahtlos fortsetzen zu können. Wer des Englischen mächtig und schrägen Humor gegenüber aufgeschlossen ist, verlebt mit Trial of the Clone unterhaltsam Stunden.


Rating: ★★★★☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=Pwx6UgtfMvg

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