Lange Zeit war Sonic & SEGA All Stars Star Racing das Beste, das Mario-Kart-Freunde auf dem iPad unter die Daumen kommen konnte. Nach mehr als zweieinhalb Jahren lassen dessen Entwickler, Sumo Digital (@SumoDigitalLtd), für SEGA (@SEGA) den Nachfolger in den App Store einfahren. Sonic & All-Stars Racing Transformed [App Store] – das zuvor für Konsolen und Handhelds erschien – wirft eine Schippe drauf: Dank ausfahrbarer Düsen und Tragflächen heizen Igel & Co. neben den kurvigen Parcours nun auch im Wasser und durch die Luft. Nach wie vor gilt jedoch die bewährte Strategie: Das Gaspedal ans Bodenblech.
Noch bevor es allerdings hinter das Lenkrad geht, kommt der Kolbenfresser. Fast alle Furchtbarkeiten, mit denen Spieler gegängelt werden können, geben sich nacheinander die Klinke in die Hand. Penetrant wird der Spieler angehalten, das Facebook-Konto zu vernetzen. Zur Belohnung lassen sich die Leistungen von Freunden einsehen. Auch eine Handvoll goldene Ringe gibt es zum Dank; die werden auch dringend benötigt – denn selbst Fahrer müssen gekauft werden. Während die erste Spielstufe dann unsäglich lange lädt, darf der Spieler die letzten Ringe in einen Einarmigen Banditen werfen.
Wer sich in anspruchsvollen Rennen messen möchte, bezahlt mit Ringen. Wer einen Booster zünden möchte, um das Rennen unverdient zu gewinnen, bezahlt mit Sternen. Kaum ein Bildschirm, der nicht einen Einkaufswagen zeigt. Mit guter Rennleistung lassen sich zwar Ringe und Sterne einfahren – und tatsächlich ist die Grafik wundervoll, das Geschehen abwechslungsreich und die Fahrphysik ansprechend – doch der aufgesetzte Kaufmannsladen wirkt zersetzend auf den Spielspaß. Da helfen auch die wundervollen Strecken, die nach Serien wie Panzer Dragoon Saga, Sonic oder Afterburner modelliert sind, oder der originelle Wechsel von Land, Wasser und Luft nicht.
Grundsätzlich ist Sonic & All-Stars Racing Transformed ein hervorragender Titel, doch das selbst der Mehrspieler-Modus erst nach Absolvieren des Einzelspieler-Modus zugänglich ist – so denn man diesen nicht gegen Bezahlen freischaltet – zeigt, wie unsäglich die Monetarisierung integriert ist, um näher an den Verkaufspreis der Konsolenversion zu gelangen. Wenngleich sich die anfänglich versperrten Funktionen und einige Fahrer nachträglich freispielen lassen und auf Cooldown-Timer verzichtet wurde… es rührt zu Tränen zu sehen, wie ein wundervolles Spiel vom Monetarisierungs-Krebsgeschwür zerfressen wird.
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