Wer des Morgens nicht aus dem Bett kommt und der Meinung ist, er zöge zu wenig Entspannung aus dem Schlaf, der verbringt vielleicht die Nacht unbewusst unterwegs. So geht es auch Bob, dem Protagonisten aus Back to Bed [App Store] der dänischen Entwickler von Bedtime Digital Games (@BedtimeDG). Bob ist ein Schlafwandler und um dem Stereotyp gerecht zu werden, droht der Somnambulist bei seinen unbewussten Exkursionen in allerlei tödliche Fallen zu tappen. Als in einem Hund manifestiertes Unbewusstes versucht der Spieler das Schlimmste zu verhindern.
Vor allem grafisch sorgt das isometrische Abenteuer für Verzückung. Die handgemalte Traumlandschaft, durch die Bob wandelt, erinnert in ihrer perspektivischen Verschrobenheit – wie auch Monument Valley – an Escher-Gemälde. Mit schlafwandlerischer Sicherheit latscht Bob umher, bis er auf ein Hindernis trifft und dreht sich dann im Uhrzeigersinn um 90 Grad, um seinen Marsch fortzusetzen. Fatal allerdings, wenn am Ende seines Weges eine klare Kante steht, über die er stürzt. So platziert der Spieler Äpfel in Bobs Weg, um das Schlimmste zu verhindern und ihn in das sichere Bett zu geleiten.
Die gute Nachricht ist, dass die dänischen Entwickler sich um anspruchsvolle Puzzles bemühen und um-die-Ecke-Denken einfordern, wenn der Spieler buchstäblich die Wände hochgehen muss. Die schlechte Nachricht ist, dass der Titel nicht exklusiv für iOS-Geräte entwickelt wurde, sondern auch für Mac und Windows-Plattformen erscheint – die Touch-Eingabe entsprechend nicht die erste Wahl der Entwickler war. So steuert sich Hundewesen Subob per vorgezeichnetem Pfad zwar noch handhabbar, allerdings ist das zeitnahe und präzise Ablegen der den Weg blockierenden Äpfel eine Qual.
Zwar hat der Spieler beliebig viel Anläufe, denn nach einem Sturz klettert Bob immer wieder aus dem Bett. Doch in Spielstufen, in denen ein Stopper mehrfach zum Einsatz kommen muss, der Spieler sich also unter Zeitdruck mit unpräziser Steuerung auseinandersetzen muss, fällt der Hagel auf die Petersilie. Mehr noch, wenn aus nicht erfindlichen Gründen nicht alle Felder verwendet werden dürfen, um blockierendes Obst zu platzieren. So wirkt der Titel wie ein voreilig veröffentlichter Port, der unnötig viel Frust beschert.
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