Roundup: Die besten für iOS 8 optimierten Anwendungen

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Der Sprung von iOS 7 auf iOS 8 ist weniger revolutionär, denn vielmehr evolutionär. Apple hat seine Software oberflächlich kaum verändert, aber dennoch an entscheidenen Stellen weiterentwickelt, sodass Anwender nun produktiver mit dem iPad arbeiten können. Besonders bedeutsam sind in diesem Zusammenhang die verbesserte Kommunikation zwischen Apps, sowie die Möglichkeiten, Apps in den Startbildschirm einzuklinken oder neue Tastaturen einzurichten. Vier iPad-Apps, die von diesen Möglichkeiten vorbildlich Gebrauch machen, sind Transmit for iOS [App Store], OmniFocus 2 [App Store], TextExpander Touch 3 [App Store] und Drafts 4 [App Store].

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Für viele Mac-Anwender ist die FTP-Software Transmit von Panic Inc. (@Panic) ein treuer Begleiter. Transmit for iOS [App Store] versteht sich auf optional TSL oder SSL verschlüsselte (S)FTP-Verbindungen, WebDAV-Server und die Verbindung mit Amazon-S3-Servern sowie denen von Dream Objects. Bedauerlich, dass sich bereits eingerichtete Verbindungen nicht von der Mac-OS-X-Version importieren lassen; bei der Einrichtung neuer Verbindungen ist darauf zu achten, dass die URL ohne das Kürzel für das Netzwerkprotokoll eingetragen wird. Dafür können die Pfade dann auch bis in Unterverzeichnisse reichen und lassen sich zwischen iOS-Geräten mit Hilfe des Dienstes Panic-Sync abgleichen, der allerdings eine Anmeldung erfordert. Ein integrierter Text-Editor erlaubt es, Textdateien direkt auf dem Server zu bearbeiten; auch eine Änderung der Dateinamen und Zugriffsrechte ist möglich.

Im Kontext von iOS 8 ist besonders interessant, dass sich Transmit in das „Senden an“-Menü einklinkt und so von anderen Anwendungen aus erreichbar ist. So lassen sich beispielsweise Fotos oder Sprachmemos direkt auf einem FTP-Server speichern. Auch der umgekehrte Weg ist möglich: Dokumente auf FTP-Servern können an andere Apps weitergereicht werden; so lassen sich PDFs beispielsweise mit iBooks betrachten, das alleine nicht auf einen FTP-Server zugreifen könnte. Hinsichtlich dieser vorbildlichen Systemintegration sucht Transmit for iOS auf Apples Mobilgeräten seinesgleichen, allerdings dürfen Panic die Software gerne zu einem vollwertigen Dateimanager ausbauen, der sich gleichberechtigt auch auf Dropbox & Co. versteht.

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Die an der Grenze zum Projektmanagement kratzende Aufgabenverwaltung OmniFocus haben The Omni Group (@OmniGroup) für iOS 8 grundlegend überarbeitet. Augenfällig wurde bei OmniFocus 2 [App Store] die Bedienoberfläche entschlackt, die sich mit schlankerer Linienführung und helleren Tönen deutlich besser in das Gesamtbild des Systems fügt als noch die Vorgängerversion. Aufgaben lassen sich mit wenigen Tipps erstellen und Projekten zuordnen. Auch eine dynamische Sortierung ist möglich, indem Aufgaben Kontexten zugeordnet werden. Schließlich lassen sich Aufgaben so nach Fälligkeit auflisten, innerhalb einer Projekt-Hierarchie oder der Zugehörigkeit von Kontexten anzeigen. So ergibt sich schnell ein alltagstaugliches Sortier-System, mit dessen Hilfe man berufliche und private Aufgaben von den Reisevorbereitungen bis hin zum Hausbau aus dem Kopf und in den Griff bekommt.

Im Kontext von iOS 8 ist von besonderer Bedeutung, dass sich auch OmniFocus 2 in das „Senden an“-Menü einklinkt. In der Folge kann man beispielsweise die in Safari geöffnete Internetseite oder ein Foto an OmniFocus 2 senden, das daraus eine neue Aufgabe erstellt. Zudem integriert sich die App auf Wunsch in den Startbildschirm von iOS 8. Hier werden aktuelle und künftig anstehende Aufgaben angezeigt. Per Tipp öffnet OmniFocus 2 die Aufgabe, zudem besteht die Möglichkeit, diese vom Startbildschirm aus als erledigt zu kennzeichnen. Unter den zahlreichen Aufgabenverwaltungen im App Store tut sich OmniFocus 2 durch seinen Preis, vor allem aber durch die Detailverliebtheit und vielfältigen Möglichkeiten hervor. Ein hervorragendes Werkzeug, um Komplexität zu reduzieren.

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Seine Systemtastatur hat Apple durch iOS 8 mit erstaunlich intelligenten Wortvorschlägen gesegnet. Zudem können Anwender jedoch nun über Einstellungen > Allgemein > Tastatur > Tastaturen Alternativ-Tastaturen integrieren, zwischen denen man im laufenden Betrieb wechseln kann. Eine solche Tastatur ist auch die wesentliche Neuerung von TextExpander Touch 3 [App Store]. Die App von Smile Software (@SmileSoftware) nimmt Textbausteine auf und gibt diese nach Eingabe eines festzulegenden Kürzels wieder aus. Dabei geht der Nutzen von TextExpander weit über die Systemfunktion zur Textersetzung hinaus, denn TextExpander versteht sich nicht nur auf Text, sondern kann auch mit Platzhaltern umgehen. So ist es beispielsweise möglich, den Inhalt der Zwischenablage in den automatisch einzusetzenden Text zu integrieren. Weitere nützliche Funktionen sind die Möglichkeit, Datums- und Zeitstempel per Kürzel ausgeben zu lassen. Komplette Formbriefe kann man so erstellen.

Zu alledem war auch die Vorgängerversion der App in der Lage – allerdings beschränkt auf Apps, die das TextExpander-Framework integriert hatten. Durch die TextExpander-Tastatur sind unter iOS die Kürzel auch in Systemanwendungen wie Pages oder Mail verfügbar. Dabei erbittet die TextExpander-Tastatur vom Anwender die Erlaubnis, Eingaben an der Hersteller übertragen zu dürfen. Tatsächlich muss dieser Bitte zwingend stattgegeben werden, damit die App reibungslos funktionieren kann. Die Entwickler von Smile Software erklären in großer Ausführlichkeit in einem Support-Beitrag die Hintergründe. Endlich wird TextExpander so systemweit nutzbar, auch wenn mit der Verwendung der TextExpander-Tastatur ein Verzicht auf die nützlichen Ergänzungsvorschläge der neuen Apple-Tastatur einhergeht.

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Agile Tortoise (@agiletortoise) haben ihre App Drafts 4 [App Store] ebenfalls für iOS 8 überarbeitet. Die grundsätzliche Funktionalität bleibt bestehen: Drafts kümmert sich um Texte. Schneller als jede andere App ist Drafts mit einem leeren Dokument einsatzbereit. Wer für Print schreibt, freut sich über Worte- und Zeichenzähler in Echtzeit. Wer für das Web schreibt, freut sich über Markdown-Unterstützung. Über eine Symbolleiste über der Tastatur stehen häufig benötigte Auszeichnungen und Kommandos bereit, eigene lassen sich – gerne auch mit JavaScript angereichert – einfügen. Was Drafts jedoch vorrangig auszeichnet, ist die Möglichkeit Inhalte an andere Apps weiterzureichen. Ein Tipp in die rechte obere Fensterecke eröffnet zahlreiche konfigurierbare Weitergabemöglichkeiten an E-Mails, Nachrichten, Erinnerungen und Webdienste.

Die neue Version klinkt sich auf Wunsch als Widget in den Starbildschirm ein. Mit einem Tipp kann man eine neue Notiz öffnen oder eine aus dem Inhalt der Zwischenablage erstellen. Weiter profitiert das neue Drafts von der Systemintegration anderer Apps in das “Öffnen in”-Menü: Texte kann man als Dateien über Transmit auf Servern speichern oder in OmniFocus 2 als neue Aufgaben integrieren. Auch ohne die TextExpander-Tastatur versteht sich die Software auf Kürzel von SmileSoftwares App. Via iCloud oder neuerdings auch Cloud Drive gleicht Drafts Datenbestände zwischen iPhone und iPad ab und schlägt gleichzeitig eine Brücke auf den Mac. Die größte Wirkmächtigkeit von Drafts jedoch geht von den Verzahnungsmöglichkeiten aus. In Verbindung mit einer App wie Launch Center Pro ist Drafts ein wertvolles Brückenglied, um mit wenigen Eingaben viel auf iOS zu bewegen. Wie viel, illustriert das ausführliche Review von Alex Guyot auf MacStories.

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