Test: Legend of Grimrock (Video)

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Dungeon Master auf dem Commodore Amiga. Lange nostalgische Pause. Eine Gruppe von vier Helden durch ein schlecht beleuchtetes Gewölbe zu führen. Das Gemäuer Schritt für Schritt erkunden und hinter jeder der rechtwinkligen Abzweigungen den Tod erwarten. Selbst wenn sich das Geschehen nur auf einem Teil des Bildschirms abspielte, war der heute archaisch anmutende Urahn der Dungeon Crawler prägend für eine Generation von Spielern und das Genre. Mit Legend of Grimrock [App Store] fangen Almost Human Games (@AlmostHumanLtd) das Spielgefühl des Klassikers perfekt ein.

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Ein Verbrecherquartett wird in das Grimrock-Verlies verklappt und sich selbst überlassen. Findet es den Weg in die Freiheit, hat es sich diese redlich verdient. Über sechs Pfeiltasten wird die Mannschaft aus Magier, Krieger & Co. durch die geklinkerten Gänge dirigiert. Jede Figur hat eine Hand frei um eine Waffe zu halten, die per Tipp auf das entsprechende Symbol zum Einsatz kommt. So erkundet der Spieler Stockwerk für Stockwerk die verwundene Karte und versucht möglichst unbeschadet durchzukommen. Die Kämpfe sind dabei taktisch, man kann Gegner beispielsweise mit Distanzwaffen in offene Areale locken und versuchen sie hier von hinten anzugreifen.

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Schnell jedoch findet man sich in Sackgassen und vor verschlossenen Türen wieder. Grimrock ist eine Konstruktion voller versteckter Schalter, Falltüren und Teleporter. Immer wieder muss der Spieler mehrdimensional denken, Aktionen in einem Stockwerk können Auswirkungen auf ein anderes haben – wenn man beispielsweise Feinde über eine Falltür verklappt und sich dann später mit ihnen auseinandersetzen muss. Hoffnungsvoll stimmt, dass getötete Feinde sich ihrem Schicksal dauerhaft ergeben und das Abspeichern des Spielstandes jederzeit möglich ist. Letzteres ist bitter nötig, denn der lange Marsch ist steinig und viele Fallen führen in meist tödliche Situationen.

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Die im Kerker versteckten Gegenstände und Möglichkeiten die Figuren durch Erfahrungspunkte zu entwickeln sind vielfältig. Wer jede der ansehnlichen Wände absucht, wird belohnt. Die akustische Untermalung ist minimalistisch aber zweckdienlich. Geräusche signaliseren, aus welcher Richtung Gefahren drohen oder wo sich eine Tür geöffnet hat. Atmosphärisch sucht Legend of Grimrock seinesgleichen, selbst Horror-Titel wie Forgotten Memories oder Lost Within verblassen. Lebten wir in einer gerechten Welt, dann schwärmten Spieler in dreißig Jahren so von Legend of Grimrock, wie Nostalgiker heute schmachtend an Dungeon Master zurückdenken.

Rating: ★★★★★ 

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https://www.youtube.com/watch?v=EgQFV1DPKTg

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