Seinen Anfang nahm das realweltliche Kartenspiel Exploding Kittens auf Kickstarter. Und was für einen Anfang! Binnen acht Minuten wurde das gesteckte Ziel von 10.000 US-Dollar erreicht und nach drei Wochen hatten knapp 220.000 Interessierte insgesamt mehr als 8,7 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert. Hauptgrund für diesen beispiellosen Erfolg ist sicher das Team um Matthew Inman a.k.a. The Oatmeal, dessen Webcomics das Internet zu einem besseren Ort machen. Nun ist das Gesellschaftsspiel Exploding Kittens [App Store] von Substantial (@substantial) für iOS umgesetzt worden.
Zwei bis fünf Spieler können an einer Partie Exploding Kittens teilnehmen. Die Regeln sind von überschaubarer Komplexität und leicht verständlich. Jeder Spieler startet mit fünf Aktionskarten. An der Reihe müssen Spieler eine beliebige Aktionskarte ausspielen und dafür eine neue aus dem Stapel aufnehmen, bevor der nächste Spieler an die Reihe kommt. Allerdings verbergen sich vier Karten mit explodierenden Kätzchen im Stapel. Wird eine solche aufgenommen und der Spieler hat keine rettende Aktionskarte zur Hand, scheidet er aus.
Wenngleich die Aktionskarten Spielern Vorteile verschaffen – wie der Blick in die nächsten Karten des Stapels, das Bestehlen von anderen Spielern oder schlichtes Aussetzen – gleicht das Spielprinzip dem von Russisch Roulette. Auch die beste Strategie hilft nicht, wenn Fortuna Mittagspause hat, denn Exploding Kittens ist ein ein kurzweiliges Glücksspiel, bei dem die Partien meist nie länger als zehn Minuten dauern. Warten Spieler mit den Ausspielen einer Karte zu lange, mahnt sie ein Strafzähler zur Eile. Bis man die Bedeutung der Aktionskarten internalisiert hat, setzt das unter Druck.
Die per Update nachgereichten Spielmodi lassen keine Wünsche – außer den, gegen andere an einem Gerät zu spielen. Statt dessen sind sowohl Online-Partien mit Fremden und Freunden als auch lokale Partien mit Bekannten möglich – wobei jeder auf seinem Gerät die App installiert haben muss. Aufgrund der flotten Spielgeschwindigkeit eignet sich Exploding Kittens sehr gut als Pausenfüller – für mehr taugt der Titel mit den von Inman gewohnt hervorragenden aber viel zu klein geratenen Illustrationen aufgrund der geringen Tiefe allerdings nicht.
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