Test: Pan-Pan (Video)


Wenn es im Funkverkehr “Pan-pan” heisst, dann ist meist Holland in Not. So auch in Pan-Pan [App Store] von SPELKRAFT (@spelkraft) und Might and Delight (@MightAndDelight) wo der Spieler zu Beginn ein Luftschiff zum Absturz bringt. Nach einer Bruchlandung in einer weitläufigen farbenfrohen Welt, die ein wenig an Little Big Adventure erinnert, gilt es dann der Pilotin dabei zu helfen, die Kiste wieder flott zu machen. Die hilfreichen Bewohner benötigen dafür allerlei Objekte, die man zusammensuchen muss. Ab in die Wildnis!


Die Bedienung ist intuitiv, die namenlose Pilotin folgt den Tippgesten des Spielers. Die dreidimensionale polygonarme an Vectorpak-Titel oder Monument Valley erinnernde Landschaft kann man mit Wischgesten jederzeit um die Spielfigur drehen. Mit Spreiz- und Kneifgesten kann man sich dem Geschehen stufenlos annähern und Abstand nehmen. In der Spielwelt verstreute Objekte kann die Pilotin aufnehmen und diese wie Mario über ihrem Kopf durch die Welt tragen. Gewöhnungsbedürftig ist dabei, dass diese nicht nach Belieben sondern nur an bestimmten Stellen abgesetzt werden können.


Die unter einem schwindenden Kriegsnebel hervortretende Landschaft ist in verschiedene Areale unterteilt. Das hilft bei den zahlreichen Schalterrätseln, denn Objekte lassen sich zunächst nicht zwischen den Sektionen transportieren. So ist stets klar, in welchen Umfeld man sich umsehen muss. Alle Knobeleien sind ohne Geschick und Zeitdruck lösbar, fast alle logisch – abgesehen von einer sehr unrühmlichen Ausnahme [1]. Der gesamte Titel erschließt sich ohne Sprache, lediglich die Laute der Bewohner und sphärenhafte Musik von Simon Viklund untermalen das traumhafte Geschehen.


Speicherpunkte sind zahlreich und Bildschirmtode ausgeschlossen. Technisch beeindruckt die Dateigröße von lediglich gut 100 MB; leider herrscht Portrait-Format-Zwang und iCloud-Unterstützung fehlt. Spielerisch ist allenfalls das Fehlen einer Übersichtskarte zu bemängeln, sodass man sich mitunter verfranzt oder nach Pausen vergisst, wo man benötigte Objekte abgestellt hat. Darüber hinaus ist Pan-Pan aber eine Knobel-Adventure-Perle, die dem Spieler etwa vier Stunden lang immer wieder das Gefühl gibt, ganz schön clever zu sein.

Rating: ★★★★½ 

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https://youtu.be/ssxavLPX0rA

[1] Der Weg über den “Augenfriedhof”: rechts, rechts, links, zweite rechts, zweite links. Oder gerne die Komplettlösung von AppUnwrapper bemühen.