Comics mit dem iPad lesen

Als großer Anhänger sequentieller Bilder (WP) setzte der Laster große Hoffnungen in das iPad als Comic-Reader. Die Vorraussetzungen waren und sind schließlich sehr gut: großes Display, hohe Auflösung, viele Farben. Reizvoll der Gedanke, die schier nicht bezahlbaren raren Scharten  zumindest inhaltlich aus der Sammlung zu wetzen, indem man die fehlenden Ausgabe auf dem iPad liest. Aber der Reihe nach.

Ausgangsmaterial sind zumeist JPG-Scans, die als RAR- oder ZIP-Archive abgelegt werden. Weil ja an Dateiendungen ein großer Mangel herrscht, haben freundliche Menschen sich zwei neue ausgedacht. CBR und CBZ kennzeichnen die jeweiligen Formate. Zu viel Freizeit hat Menschen zudem auf die Idee gebracht, ihre eingescannten Comics als PDF-Dateien abzulegen. Nur Gott weiß warum. Ein iPad Comic-Reader sollte demnach alle drei Formate beherrschen.

Wer sich nicht die Mühe machen möchte, die eigene Comic-Sammlung in den Digitalzustand zu befördern, fragt unseren Freund das Internet. Das Rad muss schließlich nicht neu erfunden werden. Die „Minutemen“ und „DCP“ ballern Woche für Woche die aktuellen Neuerscheinungen des nordamerikanischen Comic-Marktes in die Filesharing-Börsen dieser Welt.

 

Des Lasters Favorit für die digitale Lektüre ist der jüngst kostenpflichtig gewordene „PDF/Comic Reader Bookman“ (iTunes) von Takashi Kato. Er kommt mit allen Formaten klar, kann per FTP und iTunes Sharing betankt werden und sieht hübsch aus. Comics werden in Ordnern verwaltet und türmen sich alsbald auf virtuellen Holzregalen. Blättern (animiert) klappt per Wischen oder Tippen, Zoomen per Spreizgeste.

Allerdings entsprechen die Abmessungen des iPad-Bildschirms nicht denen aktueller US-Comics. In der Folge scheint der unansehnliche Hintergrund der Darstellungsfläche durch. Alternative: Man skaliert die Seite hoch, so dass diese den ganzen Bildschirm bedeckt, hat dann allerdings nie alles im Blick und muss auf einer Seite navigieren. Großes Feature: Doppelseiten werden als solche dargestellt, wenn das iPad im Querformat gehalten wird. Besonders für die apokalyptischeren Titel von Warren Ellis ein Muss. An der Navigation und den Bedienungselementen müssen die Entwickler noch feilen. Zu viel Logik, zu wenig Intuition. Dennoch gegenwärtig der Leib- und Magen-Reader des Lasters.

 

Bitolithic (@bitolithic) bieten ihren „ComicZeal Comic Reader“ (iTunes) in der mittlerweile vierten Version. Dieser punktet mit schnieker Oberfläche und intuitiver Navigation. Zudem kann man hier die Hintergrundfarbe einstellen, so dass das Comic – trotz inkompatiblem iPad-Bildschirm-Abmessungen – den Bildschirm zu füllen scheint. Leider, leider gibt es hier keine Doppelseiten-Darstellung. Dafür aber das hübschere Icon.

Auch die Darstellung der Sammlung ist weniger ansprechend als bei Bookman. Auf der Haben-Seite verbucht Zeal die Wiedergabe der drei angesprochen Formate. Ebenfalls nett: Zeal kann Comics aus der Dropbox importieren. Will meinen: Liegen unterstützte Formate in der Dropbox, kann die Dropbox-App (iTunes) diese an Zeal übergeben. Das schont den iPad-Speicher, allerdings zerfrisst das Roaming-Monster im Urlaub diesen Vorteil schneller als man sich den Sonnenbrand holt.

Demnach gegenwärtig Bookman vs Zeal (3:2). Bleiben aber beide installiert. Und nun endlich die Miracle-Man-Ausgaben von Alan Moore lesen.

Nutzen die Leser andere empfehlenswerte Apps für die Betrachtung der digitalen Comic-Sammlung? Wenn ja, welche?

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