Test: Gene Effect (Video)

Nachdem Tigerstyle in Waking Mars einen Forscher im Inneren des roten Planeten zum Gärtner machten, haben auch Lightstorm3D (@light3d) die innerplanetarische Thematik für sich entdeckt. In Gene Effect manövriert der Spieler als Mineraliensammler und Artefakte-Jäger unter der Oberfläche des Planeten Kratoss umher. Der Genremix vermengt die labyrinthischen Strukturen von H.E.R.O. mit der Sammelei von Space Miner – Space Ore Bust, zusammengehalten durch eine beklemmend düstere Atmosphäre.

Per virtuellem Steuerkreuz wird ein wendiges Erkundungsraumschiff durch enge Höhlen und Gänge gesteuert. Es gilt Quoten zu erfüllen und Kontingente von Mineralien und Kristallen einzusammeln. Die begrenzte Größe des Laderaums zwingt zwischenzeitlich dazu, an weit verteilten Zwischenstationen Platz schaffen zu lassen. Viele der einzusammelnden Materialen sind offensichtlich, einige müssen durch Sprengungen freigelegt werden. So geht es Spielstufe für Spielstufe tiefer in die malerische Dunkelheit, wo sich Tempelbauten und an Tiefseefische erinnernde phosphoreszierende Pflanzen erschließen.

Hinsichtlich der Präsentation hat man sich selbst übertroffen: höchstauflösende Texturen, Partikel-Effekte und Hintergrundlandschaften voller animierte Objekte. Der Flug – besser das meterweise Vorantasten – durch das schlecht ausgeleuchtete Dunkel ist atemberaubend schön, jedoch auch voller Gefahren für die Hülle des Raumschiffs. Zwar regeneriert sich diese langsam von Schäden, die aus Kollisionen mit der Umgebung oder Attacken der feindlichen Flora und Fauna resultieren, jedoch hat der Bildschirmtod zur Folge, dass man die immer komplexer werdenden Spielstufen neu angehen muss. Auch wenn das Raumschiff zwei Meter vor dem Ziel abkracht.

Die schleichende Erkundung wird durch Schalterrätsel angereichert, der Spieler bisweilen mit Zeitlimits unter Druck gesetzt. Der Forscherdrang des Spielers ist die treibende Kraft, von der der Titel zehnt. Allenfalls die karge Wehrhaftigkeit des Raumschiffs und das große zerstörerische Potenzial der Umwelt reichen als Kritik. Der Bildschirmtod kommt schnell und häufig unvermittelt durch Gerölllawinen und seismische Aktivität. Da hilft auch die bisweilen gehauchte Warnung wenig. Dennoch ist dem Team um Dirk Bialluch und Marco Windrich ein vor allem visuell und atmosphärisch beeindruckender Titel gelungen. Wer keine Angst im Dunkeln hat, Forscherdrang und eine hohe Frusttoleranz besitzt wird gut bedient.

Rating: ★★★★☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=tRRnq8qM9O8

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