Lange stand der Topf auf dem Feuer, in dem Vlambeer (@Vlambeer) ihr Ridiculous Fishing [App Store] gekocht haben. Bereits seit 2010 geisterte Vlambeers Flash-Titel Radical Fishing durch das Interweb. Die Ankündigung einer iOS-Umsetzung und erste Screenshots brachten den Niederländern gar eine Nominierung beim Independent Game Festival 2012 in der Kategorie Best Mobile Game. Derweil nutzten die Entwickler von Gamenauts die fremde Spielidee für einen Freemium-Klon, Ninja Fishing. Nach mehr als zwei bewegten Jahren ist Vlambeers vielgehyptes Angelspiel nun im App Store angekommen. Die Blinker poliert, die Rute ausgeworfen und ran an der Fisch.
Im Gegensatz zur vorherigen Eigenpoduktion Super Crate Box haben sich Vlambeer für Ridiculous Fishing prominente Schützenhilfe in Form von Greg Wohlwend (@aeiowu) und Zach Gage (@helvetica) organisiert, die unter anderem an Hundreds und Spelltower mitwirkten. In Ridiculous Fishing assistiert der Spieler dem Fische hassenden Angler Billy dabei, die Tiefsee-Population in verschiedenen Gewässern mit Waffengewalt zu dezimieren. Der Spielablauf ist eine Trias: Zunächst lässt Billy den Köder möglichst unbehelligt so tief wie möglich sinken. Beim anschließenden Einholen der Leine gilt es so viele Fische wie möglich zu erhaschen. Schließlich wird der Fang wird in die Luft gerissen, wo Billy mit Schrotflinte und vollautomatischen Projektilwaffen fliegendes Fischmehl produziert.
Die Steuerung scheint schräg, ist jedoch wundervoll intuitiv. Nach dem Auswerfen steuert der Spieler den Pfad des sich selbst absenkenden Köders per Neigungssteuerung. Hierbei gilt es Fischkontakt zu vermeiden, um in möglichst tiefe Gefilde vorzudringen, wo sich die selteneren Flossenträger tummeln. Beisst einer versehentlich an, holt Billy automatisch die Leine ein und auf dem Weg nach oben wird der vollzuspießende Haken erneut per Neigungssteuerung manövriert. Wenn Billy den Fang schließlich in die Luft befördert, wird je nach Wahl der Waffe geballert oder getippt was das Display aushält, um die Fische zu schreddern.
Abwechslung bringen neue Gefilde, die sich im Spielverlauf erschließen und aberwitzige Ausrüstungsgegenstände sowie Kleidung für Billy, die sich für die durch geschickte Fischerei erarbeitete In-Game-Währung anschaffen lässt. Die abstrakt-minimalistische Grafikstil und die Chiptunes-Musik ergänzen das minimalistische Spielprinzip, das immer wieder zu einer kurzweiligen Partie einlädt. Das stimmige Gesamtpaket verströmt aus jedem Pixel den Charme einer Independent-Produktion und hat das Potenzial, Doodle Jump zu beerben und einer neuen Generation kurzweiliger Mobile-Games vorzustehen.
Rating:
http://www.youtube.com/watch?v=4j6hovA-_JE