Test: Gemini Rue (Video)

GeminiRue00Wenn es Abend wird und Ruhe einkehrt, ist – selbst in der hektischen Zeit omnipräsenter iOS-Autorunner – Zeit für ein gutes Adventure. Das Selbst hinter sich lassen, in einen fremden Körper schlüpfen und eine andere Welt erkunden, um dort Abenteuer zu erleben ist das Plaisir des wohlerzogenen Videospielers. Ein solches Abenteuer bietet Gemini Rue [App Store] von Wadjeteyegames (@WadjetEyeGames). Entwickler Joshua Nuernberger entwickelte seinen Point’n’Klick-Titel bereits 2011 für Windows-Systeme und man wagt sich – nach acht Monaten Entwicklungszeit für die Konvertierung – nun mit einem iOS-Port vor.

GeminiRue01Wer sich in grauer Videospiel-Vorzeit die Stunden mit dem grandiosen Beneath a Steel Sky vertrieben hat – von dem es eine angestaubte iPhone-Umsetzung [App Store] gibt – und im dystopischen Setting von Blade Runner aufgeht, dem passt Gemini Rue wie ein vorgewärmter Hausschuh. Die pixelige Spielgrafik wirkt angenehm düster, die englischen Synchronstimmen sind hervorragend besetzt. Die Geschichte kreist um Polizist Azriel Odin und Delta-Six, der in einem Umerziehungslager einsitzt und dessen Gedächtnis gelöscht wurde. Beide Figuren müssen auf dem Planeten Barracus unbeschadet ihren Weg durch einen Wust von Verschwörungen und Intrigen finden.

GeminiRue02Die Spielfiguren können Objekte und Figuren in der Spielwelt ansehen, mit ihnen sprechen, sie treten oder händisch bearbeiten. Praktisch hierbei: Bleibt der Finger auf dem Display, werden alle Möglichkeiten zur Interaktion angezeigt. Neben eingesammeltem Objekten bildet der Kommunikator von Azriel das Herzstück detektivischer Arbeit. Über diesen und Computer-Terminals werden gesammelte Informationen analysiert und so Hinweise auf neue Schauplätze und Weiterführendes freigeschaltet. Die bereits in der Urversion unbeliebten Action-Passagen mit Schießereien sind leider auch Bestandteil der iOS-Version, allerdings ist die Steuerung mit virtuellen Knöpfen gut handhabbar.

GeminiRue03Die Touch-Portierung der Steuerung hat erfolgreich geklappt, wenngleich man der Bedienung des Spiels die Desktop-Wurzeln stets anmerkt. Einzig die sporadischen Schießereien, fallen – wie die Boxkämpfe in Lucasfilm Games’ Indiana Jones and the Last Crusade aus dem Rahmen. Dennoch spielt sich Gemini Rue in weiten Teilen wie ein interaktiver Film. Die stets logisch lösbaren Rätsel, bei denen man punktuell die Hilfe anderer Figuren benötigt, sorgen für ein angenehmes Fortschreiten der verworrenen Handlung. Schließlich jedoch ist Gemini Rue ein uneingeschränkt empfehlenswertes düsteres Adventure.

Rating: ★★★★☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=SGaY4-Fm4KU

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