Die Schweden von Illusion Labs (@ILLUSIONLABS) genießen einen tadellosen Ruf. Bereits seit Frühtagen der App-Store-Rechnung punkten die Entwickler mit ansehnlichen und spielenswerten Titeln wie dem Geschicklichkeitsspiel Labyrinth 2 HD oder dem Fingerboard-Simulator Touchgrind HD. Die jüngste Produktion ist Mr. Crab [App Store], ein Plattformer in knallbunter Optik und von Karies-evozierender Niedlichkeit, bei dem Spieler einer Knuddel-Krabbe den Weg vorbei an allerlei Widrigkeiten bahnen. Die Scheren geschliffen und losgekrabbelt.
Der Weg von Mr. Crab führt ausnahmsweise nicht von links nach rechts sondern von unten nach oben. In jeder der 44 Spielstufen muss der mit verschiedenen Kopfbedeckungen auszustattende Meeresbewohner sich auf mäandernden Bahnen nach oben schrauben, wie schon der Frosch im 8-Bit-Klassiker Nebulus. Grundsätzlich bleibt Mr. Crab bei seinem rasantem Klimmzug immer in der Mitte des Bildschirms, lediglich der Turm voller Hindernisse und Feinde rotiert. Prallt der Scherenmann mit anderen Tieren wie Fledermaus, Pinguin, Walroß oder Skorpion zusammen, fällt er einige Stockwerke hinunter; trifft er auf eine Wand, ändert er den Kurs.
Gesteuert wird das selbsttätig laufende Schalentier per komfortabler Ein-Finger-Steuerung. So bestimmt der Spieler wann und wie stark Mr. Crab hüpft oder springt. Hierbei sind bisweilen sogar fortgeschrittenen Manöver wie Wall-Jumps von Nöten. Auf dem stetigen Weg nach oben darf der Hutträger mit den Scheren neben punkteträchtigen Obst-Items noch seinen Nachwuchs einsammeln. Bei Feindkontakt muss dieser allerdings erneut zusammengesucht werden. Final Ableben kann der Krabbenmann nicht. Die späteren Spielstufen zeichnen sich durch zunehmende labyrinthische Verwinkeltheit aus.
Das hektische Krabbel-Treiben unterhält von Anfang an und die kurzen Spielstufen fordern ohne zu frustrieren. Allerdings fehlen dem Titel Tiefgang und der letzte Schliff. Wie auch bei den Pudding Monsters von Zeptolabs hat der Spieler schnell alles gesehen, was den Titel ausmacht und es erwartet ihn lediglich mehr vom Gleichen. Das Fehlen einer Vorgeschichte und Schnitzer bei der akustischen Untermalung zeigen, dass dem Titel ein wenig mehr Garzeit gut getan hätte. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn innerhalb der Casual-Liga spielt der für Kinder bestens geeignete Mr. Crab vorne mit.
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