Mehr als zwanzig Jahre hat Sonic The Hedgehog mittlerweile auf dem Buckel. Der knallblaue Igel, der Alex Kidd als SEGAs Maskottchen nachfolgte, debütierte auf dem Sega Mega Drive 1991 und war als Gegenentwurf zu Nintendos Aushängeklempner Mario ausgelegt. Ringe statt Münzen, Höchstgeschwindigkeit statt präziser Sprünge und Dr. Robotnik statt Bowser. Für die iPad-Adaption des ersten Sonic Spiels hat sich SEGA (@SEGA) erneut der Dienste von Christian Whitehead (@CFWhitehead) und Headcannon (@Head_cannon) bedient, die zuvor bereits Sonic CD für Apples iOS Geräte umgesetzt haben. Auf zu einem Sprint durch die aufgemöbelte Version 2.0 von Sonic The Hedgehog [App Store].
Für wen dies Review der Erstkontakt mit SEGAs Igelkottchen ist, der hat seine Sozialisation wohl im Schatten großer Feldsteine in der Uckermark erfahren. Die Kurzfassung: Blauer vom Spieler gesteuerter Igel rast wie der Blitz nach rechts über den Bildschirm und Plattformen, sammelt Ringe ein, verliert diese bei einer Kollision mit Gegnern, die eigentlich nicht böse sind, sondern vom böswilligen Dr. Robotnik in mechanische Monster verwandelte possierliche Tierchen, die sich mit einem gezielten Sprung von ihrem gegenwärtigen Schicksal erlösen lassen. Wichtig: Alles in 2D, denn so war das früher.
Neben Sonic dürfen Spieler – nach vorherigem Freispielen – mit Tails und Knuckles durch die Spielstufen kacheln. Gesteuert wird mit virtuellen Steuerelementen, die Einarbeitungszeit bedürfen. Besonders die Spin-Dash-Attacke, mit der Sonic Gegner auf der Bahn kegelt, geht auf dem iPad erst nach viel Übung halbwegs verlässlich von der Hand. Bar dessen ist der Umzug auf iOS anstandslos gelungen: Neben den zusätzlich spielbaren Charakteren sorgen ein Time-Attack-Modus für Wiederspielwert, und der Soundtrack mit den zeitlos schmissigen Melodien wurde neu abgemischt.
Zwischen der Erstveröffentlichung – kein Port sondern unrühmlich ein in einen Emulator gewickeltes ROM-File – und dem Update auf die aktuelle Version liegen Welten. Kenner des Originals wissen die Umsetzungen nun zu schätzen, bei der man eher von einer Restauration sprechen sollte, die mit Details wie Game-Center-Integration auf die Gegebenheiten der Plattform eingeht. Für wen Sonic The Hedgehog allerdings der erste Kontakt mit dem Ur-Igel ist, sei gewarnt, denn die Serie ist in vielerlei Hinsicht ein Gegenentwurf zu klassischen Plattformern der Super-Mario-Bros.-Schule. Wer zu Scheitern droht – Touch Arcade hat die populärsten Cheats gesammelt.
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