Roundup: Die besten Musikspiele für das iPad (Teil II)

BesteMusikspiele02Nach dem ersten Gang und kurzer Verdauungspause wird weiter aufgetischt. Das Touch-Display des iPads ist das ideale Bedienelement für rhythmusbasierte Spiele. Nicht nur kommt es bei diesen darauf an, im richtigen Moment den Finger am rechten Fleck zu haben, bisweilen ist auch Kreativität gefordert, wenn die Titel die Grenzen zwischen Spiel und Instrument verschwimmen lassen und Spieler fast nebenbei vielspurige Elektro-Opern komponieren.

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http://www.youtube.com/watch?v=37ozXwlKsBw

Die abgelegene Isle of Tune [App Store] von Happylander (@isleoftune) und Abstract Alien erinnert ein wenig an Will Wrights Klassiker Sim City. Der Spieler verlegt per Fingerzeig Straßen, ergänzt Grünzeug und Häuser. Anschließend entlässt er kleine Automobile in die Welt, die den Parcours entlangfahren und beim Passieren der Gebäude und Fauna Klänge erzeugen. So entsteht eine mehrstimmige Symphonie, die sich mit anderen Spielern teilen lässt. Die Kompositionen der Spieler begeistern durch Hingabe und Komplexität die bis hin zu einer Nachbildung von Michael Jacksons „Beat it“ reicht. Eine ausführliche Einführung gibt es in einem Wiki. Am Ende der Strecke ist Isle of Tunes eher Sequencer denn Spiel, aber immerhin bedarf es eines ausgeprägten Spieltriebs, um sich mit dem putzigen Titel auseinandersetzen zu können.

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http://www.youtube.com/watch?v=oGih6zJfBJ0

Hinter Groove Coaster [App Store] von Taito (@TaitoCorp) steckt vorrangig Entwickler Reisuke Ishida, der bereits mit Space Invaders Infinity Gene auf sich aufmerksam machte. Wie auf einer Achterbahn fährt die stilisierte Spielfigur eine Linie entlang auf der Hindernisse durch Antippen im richtigen Moment aus dem Weg geräumt werden müssen. Wann dieser richtige Moment kommt sagt der pumpende Elektro-Soundtrack, an dessen Beats sich die Ausrichtung der Hindernisse orientiert. Gelegentlich darf der Spieler auch Wischen oder den Finger auf dem Display liegen lassen um die Hindernisse zu beseitigen – was im Spielverlauf, in dem der Pfad der Spielfigur immer verwobener wird, den Schwierigkeitsgrad immens beflügelt.

http://www.youtube.com/watch?v=V0i18_–8Yc
Lediglich mit dem großen Zeh beindet sich Pugs Luv Beats [App Store] von Lucky Frame (@Lucky_Frame) noch im Spiel, der überwiegende Teil ist Instrument; dies allerdings von nicht mehr ernstzunehmender Schrägheit. Der tolle Hund Pugs hopst über die Oberfläche diverser Planeten. Der Spieler bestimmt seinen Kurs und lässt diesen „Beats“ – an Rote Beete gemahnende Gemüse – sammeln. Durch seinem hopsigen Weg entstehen melodische Klänge, die im Laufe der Spiel wo der Spieler mehrere Pugs dirigiert mehrstimmig werden. Durch das erkunden unter Wolken verborgener Terrains erschließen sich auch neue Klänge – ein liebenswertes Fest von wundervollem akustischen Unsinn.

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https://www.youtube.com/watch?v=3InmSV4FRQY

Bei Circadia [App Store] von Kurt Bieg (@kurt_bieg) steht die klangliche Dimension ganz klar im Vordergrund, grafisch gibt sich Bieg mit schlichten Kreisen zufrieden die sich von einem monochromatischen Hintergrund tummeln. Verschiedefarbige Kreise stehen sinnbildlich für Töne unterschiedicher höhe. Je nach Tonhöhe breiten sich diese und mit ihnen Kreise unterschiedlich schnell aus. Ziel des Spielers ist es, alle Töne so per Fingertipp anzustimmen, dass die Klangkreise simultan einen Punkt auf der bildschirmgroßen Spielfläche zu treffen. Schnell wird es garstig wenn nicht nur die Zahl der anzuschlagenden Töne zunimmt sondern die Treffpunkte zudem in Bewegung geraten. → Stromstock-Review

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http://www.youtube.com/watch?v=5S1mriS2Skg

Um Cytus [App Store] von Rayark (@CytusRayark) genießen zu können bedarf es einer deutliche Zuneigung für elektrische Klänge und einer hohen Frustrationsgrenze. Nach dem Start eines Titels tauchen in schneller Folge nummerierte Felder auf dem Bildschirm auf, die der Spieler im richtigen Moment, wenn der Beat das Feld erreicht, berühren muss. Je nach Beschaffenheit des Feldes muss der Finger länger dort belassen oder rhythmisch gewischt werden. In jedem Fall jedoch sind schnelle Reflexe gefragt, denn die Elektro- und J-Pop-Nummern kommen mit schmissigen Beats daher, die fast übermäßig fordern. Dafür entschädigt der Titel mit großzügiger Wertung, auch wenn die Eingabe nicht Beat-genau erfolgt, wird diese meist als stimmiger Treffer gewertet.