Kein Titel könnte das Spielgeschehen besser beschreiben. Wie im ersten Teil geht es bei Tilt to Live 2: Redonkulous [App Store] ums Überleben. Die Frage ist allerdings nicht ob die Spielfigur, ein kleiner Mauszeiger, überlebt, sondern lediglich wie lange. Auch die geschicktesten Spieler sehen sich nach Minuten dem Game-Over-Bildschirm gegenüber, den der erste Feinkontakt mit sich bringt. One Man Left Studios (@onemanleft), haben an vielem des brillanten Vorgängers festgehalten und den Nachfolger vorrangig mit noch mehr Chaos, noch mehr Geschwindigkeit und einem aberwitzigen Schwierigkeitsgrad vollgepumpt.
Spielerisch ähnelt Redonkulous seinem Vorgänger grundsätzlich. Der Spieler lenkt seinen spitz zulaufenden Helden durch Drehen und Neigen des iPads durch knapp bildschirmgroße Arenen. Die Bewegungen sind butterweich, kaum ein anderes Studios hat diese Steuerung so gut im Griff. Nach und nach erscheinen Punkte auf dem Bildschirm, die entweder stoischen Bewegungsmustern folgen oder auf den Spieler zustürmen. Zu den schwallweise auftauchenden Gegnern gesellen sich sporadisch resistente Bossgegner. Ein aussichtsloser Kampf…
… tauchten nicht im Sekundentakt kurzzeitig wirksame Waffen auf dem Spielfeld auf, mit denen der Spieler das Ruder herum reißt und die das Überleben sichern. Das Arsenal haben One Man Left grundlegend überarbeitet, er reicht von kleinen Atombomben und Eisstrahlen über doppelklingige Laserschwerter bis zu überdimensionierten Morgensternen. Die potenteren Kandidaten muss der Spieler allerdings zunächst durch hervorragende Leistungen freispielen. Ein Freikaufen gibt es nicht, die einzigen Währungen die Redonkulous versteht sind Ehrgeiz und bedingungsloser Siegeswille.
Bisweilen kommt der Tod der Spielfigur einer Erlösung gleich, doch selbst dann kann der Spieler noch versuchen mit letzter Kraft ein Freispiel zu erreichen. Die Kurzweiligkeit ist die große Stärke von Redonkulous; die Unübersichlichkeit die größte Schwäche, denn wenn mehr Glück als Geschick gefordert sind, fühlen sich Highscore-Jäger vor den Kopf gestoßen. Vor allem die neuen und zu häufig auftretenden Bossgegener gleichen Tritten vors Schienbein und stören die Konzentration auf den Overkill. Im Positiven wie Negativen: Redonkulous ist Retina-optimierter Gyroskop-Wahnsinn.
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