Test: CounterSpy

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Überraschend schob Sony den ursprünglich für Playstation-Systeme erschienen Schleicher CounterSpy [App Store] auch in den App Store. Die Entwickler von Dynamighty (@dynamighty) lassen den Spieler in die Rolle des Agenten Bishop schlüpfen, der im Auftrag der Terror-Organisation C.O.U.N.TE.R. während des Kalten Krieges durch russische Militärbasen stromert, um aus schwer bewachten Komplexen Baupläne und Startcodes für Atomraketen zu entwenden, um dem Ostblock Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Den schwarzen Ganzkörper-Anzug übergestreift und ab dafür.

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Was bereits beim Startbildschirm begeistert und sich durch das gesamte Spiel zieht, ist die 60er-Jahre Atmosphäre, die wohlige Erinnerungen an Kate Archer und die NOLF-Serie weckt. Das Grafik- und Sound-Design von CounterSpy triefen aus jede Pixel und jedem Geräusch vor Stil. Die blendend schöne 3D-Grafik führt indes in die Irre, denn grundsätzlich ist CounterSpy ein 2D-Plattformer, bei dem der Spieler Agent Bishop möglichst geräuschlos und unbemerkt in bester Prince-of-Persia-Manier agieren und russische Soldaten hinterrücks meucheln lässt. Vor allem während Schusswechseln schwenkt die Kamera dann in den Raum.

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Die Spielstufen, in denen Bishop in Tresoren Baupläne, Waffenteile und für das Vereiteln des Starts einer Atomrakete benötigte Informationen findet, bestehen aus einzelnen Räumen, deren Reihenfolge der Zufall bestimmt. Kein Anlauf gleich dem nächsten, was die Langzeitmotivation erhöht und über den größten Makel hinwegtröstet: die schlampig umgesetzte Steuerung per Wischgesten. Wann immer es stressig wird, wann immer es zu Schusswechseln kommt und schnelle Flucht angesagt ist, merkt man dem Titel überdeutlich an, dass er ursprünglich für Joypad-Steuerung ausgelegt ist.

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Sobald Bischop entdeckt wird, greifen die Soldaten zum Funkgerät und so senkt sich sukzessive die DEFCON-Stufe, die auch nach dem erfolgreichen Beenden einer Spielstufe nicht zurückgesetzt wird. Erreicht diese den kritischen Wert von 1 bleibt Bishop nichts anderes übrig, als zu versuchen unter Zeitdruck bis zum Ende eines Levels zu sprinten, was meistens Tod im Kugelhagel bedeutet. Statt iPad-Spieler mit einem Schnellschuss zu überraschen, hätten sich Dynamighty lieber etwas Zeit mit der Portierung des grundsätzlich empfehlenswerten Schleichers lassen sollen.

Rating: ★★★½☆ 

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