Als sei Wilhelm Busch mit seinem vielzitierten Ausspruch „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden.“ ein großer Freund der Stromgitarre gewesen, bescheren Apogee (@apogeedigital) Musikern mit iOS-Affinität eine Möglichkeit zum sozial-verträglichen Lärmen. Deren handliches Kupplungsstück jam 96k gehört zwischen Gitarre oder Bass und iOS-Gerät. Anschließend können Freunde elektrischer Saiteninstrumente per Kopfhörer am iPhone ihrer Handarbeit lauschen, ganz als nähmen sie ein Amp durch die Out-Buchse ab.
Das jam 96k ist eine modulare Angelegenheit. Die kompakte verchromte Einheit lässt sich mit einer Länge von 9,5 Zentimeter gut in eine Faust schließen und hat an der Unterseite einen 6,35-mm-Eingang für große Klinkenstecker zum Anschluss von Gitarre oder Bass. An der Oberseite eine proprietäre Buchse für die Apogee vorbildlich drei Kabel beigibt, die sowohl auf Dock Connector als auch auf den zeitgenössischen Lightning-Stecker sowie einen USB-Stecker enden, mittels derer sich die Schnittstelle und damit das elektrische Instrument auch an einen Mac anschließen lässt. Allesamt allerdings länger als das auf dem Karton abgebildete.
Im Gegensatz zum Mitbewerber IK Multimedia mit seiner kombinierten Hard-Software-Lösung iRig HD, verweist Apogee auf Apples-Software Garage Band, mit der die Anwendung auf iOS wie auf dem Mac klaglos zusammenarbeitet. Auch am jam 96k lässt sich der Gain mit einem Drehregler einstellen. Zudem versteht sich der 24bit-A/D-Wandler im Inneren des Apogee-Produkts auf eine Samplerate von 96kHz. Das passive Audio-Interface bezieht seinen Betriebsstrom aus dem angeschlossenen Apple-Gerät; pro Stunde reklamiert der jam 96k etwa ein Drittel der Akku-Kapazität des iPad mini.
Das klangliche Ergebnis überzeugt: die Garageband-Aufnahmen klingen unverfälscht und frei von Rauschen oder anderen Störgeräuschen – auch bei Bedienung des Potis. Zudem kommt das Signal latenzfrei durch die Leitung. Die im Vergleich zum iRig HD höhere Samplerate manifestierte sich Verbindung mit einem iPad mini Retina und einem AKG K 272 HD als hörbar klarerer Klang. Der einzige Kritikpunkt am Apogee jam 96k ist kosmetisch: auf dem verchromten Gehäuse sieht man jeden Fingerabdruck. Der Apogee jam 96k ist für Musiker mit ruheliebendem Umfeld uneingeschränkt empfehlenswert und um 150 Euro beim Hersteller oder bei Amazon erhältlich.