Test: Last Voyage (Video)

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Man könnte in die Besprechung von Semidomes (@semidome) Last Voyage [App Store] mit Heines Lore-Ley einsteigen. Doch die Frage nach dem Warum ist vielleicht eine zu bedeutsame für diese kleine Sammlung von Minispielen, die sich in einen Mantel des Mysteriösen hüllt. Denn bis auf die Benennung der Spielstufen ist der Titel wortlos und das Spielgeschehen liefert keinerlei narrative Happen. So kann der Spieler lediglich darüber spekulieren, dass der Titel eine Meditation über den Übergang in das Jenseits sein soll.

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Zu sphärischen Synthie-Klängen darf der Spieler zunächst auf farbige Fläche tippen und anschließend geometrische Formen so rotieren, dass ihre Position einem Vorbild entspricht. In einem schwarzen Meer im Nichts stehende Säulen soll der Spieler schließlich so positionieren, dass sich diese an Ausläufern verbinden. Diese unter dem Begriff “Astral” geklammerten Puzzle sind nur leidlich unterhaltsam und dürften selbst Kleinkinder, die in der Lage sind, runde von eckigen Bausteinen zu unterscheiden, nur für kurze Zeit unterhalten.

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Unvermittelt wandelt sich Last Voyage in “Leere” in einen Auto-Runner aus der Ego-Perspektive. Der Spieler fliegt durch eine Reihe geometrischer Formen und muss mittels Wischgesten von einer Flugbahn auf eine andere wechseln, sobald der Pfad blockiert ist. Die monochromatische Tristesse, die sich auch in der eintönigen akustischen Untermalung widerspiegelt, dämpft die ohnehin nur moderate Spielfreunde. Immerhin gibt es Rücksetzpunkte. Das folgende “Geist”-Kapitel prüft die Farbwahrnehmung. Auch hier liegt der Anspruch auf dem Kellerboden.

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Es folgt in “Pfad” eine weitere Variante des Auto-Runners, bei der es einem Farbband zu folgen gilt. Schließlich, an der Schwelle zum Jenseits, weicht der Spieler mit Wischgesten von oben einfallenden geometrischen Formen aus, die meist unvorbereitet treffen und einen neuen Anlauf erzwingen. Nach einer knappen halben Stunde bleibt der Eindruck, man habe sich gewissenhaft mit der Abschlussarbeit eines Studenten auseinander gesetzt, der sein Verständnis für die Werkzeuge einer Entwicklungsumgebung demonstrierte. Für Angehörige schön, für familienfremde belanglos.

Rating: ★★☆☆☆ 

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https://youtu.be/eMrTdTcMo5o

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