Test: Deponia (Video)

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Nach dem verschrobenen Adventure Edna bricht aus und dem unglücklichen Puzzle Munin ebnet das Hamburger Studio Daedelic (@daedalic) mit Deponia [App Store] seinem wohl bekanntesten Adventure den Weg in den App Store. Ursprünglich erschien das Abenteuer – der erste Teil einer Trilogie – bereits Anfang 2012 für Heimcomputer. Die iOS-Umsetzung ist originalgetreu und aufgrund der zeitlosen Cartoon-Grafik und der klassischen Spielmechanik sieht man dem Titel sein Alter nicht an. Ein Filetstück für Adventure-Freunde?

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Rufus, ein arbeitsscheuer Bastler, ist der Meinung, ihm stünde ein besseres Dasein zu. Er möchte vom heimischen Müllplaneten Deponia fliehen und stattdessen lieber in der prunkvollen schwebenden Stadt Elysium abhängen. Bei einem scheiternden Fluchtversuch verliebt er sich in die amnesische Elysianerin Goal. Rufus neuer Plan: mit der hoffentlich auch in ihn verliebten Liebe in die verheißungsvolle Zukunft aufzubrechen. Dem entgegen stehen eine galaktische Verschwörung und ein garstiger Schwiegervater in spe. Diese Geschichte entfaltet sich sukzessive durch Spiel, Dialogszenen und Filmschnipsel, die professionell eingesprochen sind – Deponia punktet mit hochwertiger Produktion.

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Per Tippgesten wird Rufus durch die kleinteilige Spielwelt dirigiert, über eine Schaltfläche kann der Spieler alle Objekte und Personen anzeigen, mit denen eine Interaktion möglich ist. Alles was nicht niet- und nagelfest ist, wandert ins Inventar, um dann zu einem späteren Zeitpunkt verwendet oder mit einem anderen Objekt kombiniert zu werden. Die Fähigkeit zum um-die-Ecke-Denken ist Grundvoraussetzung, wenn man springlebendige Zahnbürsten mit Wasabi-Nüssen in Mausefallen locken möchte. Wer ob der schrägen Rätsellogik festhängt, kann sich mit einer der zahlreichen Lösungen auf die Sprünge helfen – ein internes Hilfesystem gibt es nicht.

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Aus gutem Grund ist Deponia nur für das iPad erhältlich: Interaktionsflächen liegen dicht aneinander, sodass man sich beim Spiel auf dem iPad mini bisweilen einen Stylus wünscht, um den gewünschten Hotspot anzusteuern. Die Möglichkeit, Spielstände in der iCloud zu sichern, fehlt, was bei einem Platzbedarf von 1,3 GB durchaus wünschenswert ist. Doch sind dies auch die einzigen wesentlichen Kritikpunkte an dem schrägen und schön erzählten Abenteuer, das mit einer kolportierten Spielzeit von etwa 10 Stunden für den für App-Store-Verhältnisse vergleichsweise hohen Preis (der überdies geringer ist als die inhaltsgleiche Steam-Version) viel Unterhaltung bietet.

Rating: ★★★★☆ 

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https://www.youtube.com/watch?v=EzE3IYssYJE