Test: Stagehand (Video)


Einer der Klassiker aus der Frühzeit des App Stores ist The Incident, bei dem man der unrasierten Protagonisten Frank unter anderem durch Neigen des Geräts bewegte und so versuchte, ihn vor vom Himmel fallenden Gegenständen zu beschützen. Nach mehr als sechs Jahren und einem Apple-TV-Aufguss bringen Big Bucket Games  (@bigbucketgames) ihren Helden in einem neuen Abenteuer zurück. In Stagehand [App Store] droht Frank die Gefahr allerdings nicht von oben, sondern von vorne. Der Spieler muss dem sprintenden Protagonisten in dem Plattformer den Weg frei machen, damit er sich nicht an vor ihm liegenden stößt.


Warum es Frank so eilig hat, wird nicht erklärt. Aber er hat es eilig. Die pixelige Spielfigur rennt selbsttätig nach rechts durch die endlose Landschaft, die aus zahlreichen Plattformen besteht. Spätestens am ersten Abgrund, der sich vor Frank auftut, spürt man schließlich den Reflex. Doch wo ist die Taste, um Frank zum Springen zu animieren und vor dem Verderben zu retten? Die Entwickler verzichten auf jegliche Schaltflächen; anstatt Frank steuern zu können manipuliert der Spieler in Stagehand die Umgebung, durch die der Hemdträger stürmt.


So schiebt man unablässig Böden in die Höhe und Blockaden aus dem Weg. Vor allzu großen Abgründen schiebt man den Boden unter Franks Füßen im letzten Moment in die Luft, damit er in die Luft schießt und über das Verderben hopst. Die Angelegenheit kompliziert sich, wenn unverrückbare Elemente in die Frank laufen könnte eine zusätzlich Bedrohung darstellen. Nach jedem Scheitern startet der folgende Anlauf in einer zufällig generierten Umgebung. Darin liegt eine der wesentlichen Schwächen des Titels – der Zufall nimmt dem Spieler die Möglichkeit, durch Lernen der Strukturen Fortschritte zu machen.


Motivierend ist es, die Bestmarken von Game-Center-Freunden zu übertreffen, die in der Spielwelt zu sehen sind. Durch Bestleistungen kann man zudem neue Kostüme für Frank freischalten, die aber am Spielgeschehen nichts ändern. Das ist dann auch das große Problem von Stagehand, denn der Titel setzt alles auf die originelle Prämisse, die sich allerdings bald verschleift, zumal die Zufallskonstruktionen hervorragende Leistungen bis weilen zunichtemachen. Stagehand ist eine originelle wie liebevoll umgesetzte Hommage an die Genre-Klassiker, taugt allerdings bestenfalls zum Pausenfüller.

Rating: ★★★☆☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=sXuyJS_1ns8