Test: Street Fighter IV: Champion Edition (Video)


Capcom gehört zu den ganz alten Hasen der Videospiel-Branche. Das iOS-Engagement der Japaner ist allerdings eine traurige Geschichte voller technischer Unzulänglichkeiten – so versäumte man es über ein Jahr lang das durch ein Update unspielbar gewordene Monster Hunter zu aktualisieren und verschreckte Spieler zu letzt mit schlecht steuerbaren Umsetzungen der Mega-Man-Klassiker. Mit Street Fighter IV: Champion Edition [App Store] unternimmt die Mobile-Abteilung von Capcom (@capcommobile) nun einen neues Anlauf, um alles besser zu machen und liefert – sechs Jahre nach dem iPhone-exklusiven Street Fighter IV Volt – den ersten iPad-Ableger seiner Kult-Prügelei ab. Ring frei für Backenfutter.


Ursprünglich erschien Street Fighter IV im Jahr 2008 für PlayStation 3 und Xbox 360. Augenfällig ist, dass die nun veröffentlichte Champion Edition dem Original grafisch nachsteht: Die blassen unscharfen Hintergründe wirken aufgrund fehlender Animationen leblos und auch den Kämpfern hätten mehr Pixel gut zu Körper gestanden. Auf der grafischen Habenseite punktet die Champion Edition indes mit großen Sprites, ansehnlichen Animationen und geschmeidigem Schattenspiel. Beeindruckend auch die Palette der Kämpfer – insgesamt 25 Kandidaten stehen zur Auswahl, weitere sollen in Updates folgen; ob kostenpflichtig oder -los wird sich weisen.


Bei der Steuerung setzt Capcom wie bei den anderen iOS-Umsetzungen der Serie auf einen virtuellen Joystick und Knöpfe, deren Position und Größe man anpassen kann. Besser jedoch spielt sich der Titel mit einem Controller – mit dem man allerdings nicht durch die Menüs navigieren kann. Ein ebenso großer Schnitzer in der Benutzerführung wie die Scrollbalken in den Menüs. Die diversen Spezialangriffe der Reckinnen und Recken kann man einsehen und in einem holographischen Dojo trainieren, um trotz vierer Schwierigkeitsgrade nicht chancenlos dazustehen. Bevor es dann in den Ring geht, ist Geduld gefragt: trotz abgespeckter Grafik muss man immer wieder Ladezeiten ertragen.


Wenn es dann in den Ring geht, macht Street Fighter IV: Champion Edition viel des unnötigen Leides Schlag-artig haha vergessen. Die Steuerung geht gut von den Daumen, die Kämpfe sind packend und wer sich in den Offline-Modi “Arcade” und “Survival” satt gespielt und alle Spezial-Angriffe seines Kämpfers internalisiert hat, kann sich in Online-Duellen (lokal wie weltweit) mit anderen messen. Das erste iPad-Street-Fighter ist ein solider Fan-Service und tatsächlich das beste Beat ’em Up auf dem Tablet – allerdings hätte sich Capcom an vielen Stellen mehr Mühe geben können und – angesichts der Strahlkraft des Titels – sollen. Wie bei jedem Capcom-Review: bitte nachbessern!

Rating: ★★★★☆ 

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https://youtu.be/amzhXQePo4k