Test: Karateka (Video)

Karateka_00Wenn der Tag mit der Entführung der Geliebten beginnt, ist Ärger zum Mittag vorhersehbar. Als erboster Liebhaber macht man sich in Karateka [App Store] auf, die Holde Prinzessin Mariko aus den Klauen des Entführers Akuma zu befreien. In wunderschöner 3D-Grafik lässt der Held seine Wut in zahlreichen Kämpfen an den Schergen des Entführers aus – wer es nicht weiß, der vermutet nicht, dass es sich bei Karateka um das Remake eines Videospiels aus dem Jahr 1984 handelt. Für Original und die gleichfalls für Xbox, Playstation und Steam erschienene Wiederauflage ist noch immer der Entwickler, Jordan Mechner (@jmechner), mit Unterstützung von Liquid Entertainment (@GoLiquid) zuständig.

Karateka_01Der Ablauf könnte simpler nicht sein: Durch zeitlich abgepasste Tippgesten blockt und kloppt der Held; Kombinationen führt er automatisch aus. Zudem steht ein ebenfalls durch Tippen aktivierbarer und sich nach und nach auffüllender Chi-Spezialangriff zur Verfügung, mit dem die Gegner einfrieren und sich so noch einfacher verdreschen lassen. Grundsätzlich läuft das Spielgeschehen wie in Infinity Blade ab: Kampf reiht sich nach kurzer Wegstrecke an Kampf. Der Weg durch die ansehnlichen Spielstufen ist ultra-liniear. Keine Gabelung und keine Versuchungen, die den Spieler vom rechten Weg abführten.

Karateka_02 Zu keiner Zeit jedoch hat das Kampfsystem einen mit Infinity Blade oder gar Real Boxing vergleichbaren Anspruch. Um es dem Spieler noch einfacher zu machen signalisieren kleine Kreise, wann auf das Display zu tippen ist. Karateka spielt sich daher wie ein Musikspiel, das Rhythmusgefühl verlangt. Unterbrochen von handlungstragenden Zwischensequenzen plätschert der Titel gemächlich dahin. TipTipTip hier, TipTipTip da und nach rund einer halben Stunde ist die Gondelfahrt durch Hütten mit Papierwänden und Gärten voller japanischer Kirschen vorbei. Packend geht anders.

Karateka_03Ist die Lebensenergie des Kämpfers aufgebraucht, kann der Spieler seinen Weg mit einer anderen Spielfigur fortsetzen. Drei stehen zur Verfügung und bescheren je ein unterschiedliches Spielende. Einzige Abwechslung von den Kämpfen bietet das eingestreute Verprügeln von Adlern, bereits im Original einer enervierende Angelegenheit. Dem Hype kann der Titel keinesfalls gerecht werden, Karateka ist ein wunderschöner aber spielerisch anspruchsloser Titel, weniger Spiel denn interaktiver Film. Allenfalls Nostalgiker, die das Original einst spielten, mögen dies Remake feiern.

Rating: ★★★☆☆ 

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http://www.youtube.com/watch?v=EUx7-TGpKNk

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