Test: 868-Hack (Video)

868-Hack_01

Mit der Schönheit ist es meist nicht weit. Doch leider isst das Auge mit, und beim Anblick von 868-Hack [App Store] kommt dem verwöhnten Sehorgan das Kotzen. Ausgehend von der Farbwahl, über die grobpixelig und aufgeblasen wirkenden Sprites bis hin zu fehlenden Animationen – die äussere Anmutung des Titels von Michael Brough (@smestorp) ist zum Davonlaufen. Doch wahre Schönheit (hier: Spielspaß) kommt von innen und wie bei den Titeln von Jeff Minter lohnt sich die Auseinandersetzung mit 868-Hack, denn unter der furchtbaren Oberfläche steckt eine Taktik-Perle.

868-Hack_02Der Spieler übernimmt die Rolle eines Hackers. Auf einer Matrix aus sechs mal sechs Feldern wird ein grinsendes Gesicht mit Wischgesten umhergeschoben. Ziel ist es, unbeschadet das Feld zu erreichen, das zur nächsten Ebene führt. Wer den Ausweg aus der achten Ebene erreicht, hat es geschafft. Dem Ansinnen des Spielers entgegen stehen Viren und andere Schadsoftware, die bei einer Berührung eine von drei Energiezellen rauben. Je tiefer der Hacker in das System eindringt, desto mehr feindseligere Software stellt sich dem Spieler entgegen.

868-Hack_03Nach dem Einsammeln von Energiezellen, zwei liegen in jeder Spielstufe, können diese für das Erlernen von Fähigkeiten aufgewendet werden. So lässt sich Schadsoftware effektiver eliminieren und verlorene Gesundheitspunkte wieder herstellen. Doch je mächtiger die Fähigkeiten, desto mehr Schadsoftware wird bei der Aktivierung freigesetzt. So geht es Zug um Zug durch die Matrix: Der Hacker hackt, die Malware schadet, die Ressourcen schwinden – denn jede Aktivierung der Fähigkeiten kostet Energie oder Geldeinheiten.

868-Hack_04Spielerisch weist 868-Hack zahlreiche Gemeinsamkeiten mit dem wundervollen 100 Rogues auf. Sauber und geordnet geht es schrittweise tiefer in eine zunehmend gefährlichere Hölle, in der Wagemut meist mit dem Tod belohnt wird. Trotz des vergleichsweise geringen Spielumfangs und der sehr begrenzten Komplexität ist der Titel ein Lehrstück in Klarheit. Kein Pixel zu viel, lädt der kurzweilige Gewaltmarsch durch das System auch nach Scheitern umgehend dazu ein, einen neuen Versuch zu starten. Bedauerlich, dass 868-Hack so unansehnlich ist und daher wohl vielen oberflächlichen Spielern verschlossen bleiben wird.


Rating: ★★★★½ 

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https://www.youtube.com/watch?v=LlhGhcUSD2M

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