Oh Schreck, oh Schreck, die Büx ist weg. In Trouserheart [App Store] einem von 10Tons (@10tonsLtd) betreuten Titel von Dicework Games (@arzi42) wird einem König sein ledernes Beinkleid entwendet. Im Gegensatz zu Diceworks’ letztem Titel, Rimelands: Hammer of Thor, stehen die Rollenspiel-Elemente hier der Action hinten an. Das Unterstübchen entblösst macht sich der mit Schild und Schwert bewaffnete Regent daran, mit Spielers Hilfe die gestohlenen Hosen wiederzubeschaffen. So geht es schnetzelig und augenzwinkernd durch verschiedene Landschaften einer Märchenwelt.
Im Gegensatz zur dicken königlichen Hauptfigur ist Trouserheart eher flach, was jedoch keinesfalls ein Todesurteil ist. Der König wird mit einem virtuellen Steuerkreuz durch bildschirmgroße Arenen gelotst, der rechte Daumen hämmert dabei auf einen virtuellen Knopf, der das Schwert des Adligen kreisen lässt. Das wars’ dann im Wesentlichen. Die Spielstufen bestehen mehreren dieser Arenen in der letzten gilt es einen Endgegner niederzuschnetzeln. Keine Extrawaffen, keine Sprungtaste, keine Zauberei – bei Trouserheart gibt es ausschließlich mit Schwert auf die Mütze.
Allerdings haben Dicework Games das Ansteigen des Schwierigkeitsgrades durch das Auftreten stets mächtigerer Gegner gut austariert. In den zahllosen Duellen erbeutete Goldmünzen, -barren und Edelsteine lassen sich im Thronraum, wohin sich der König nach jeder Spielstufe zur Erholung zurückzieht, in eine Verstärkung von Schwert und Rüstung, Verbesserung der Gesundheit oder Vermehrung der Devisen investieren. Dies jedoch als Rollenspiel-Elemente zu bezeichnen, ginge zu weit. Bei Trouserheart geht es exklusiv um niederschwellige Action.
Dass der Titel, den man problemlos in einem gut anderthalbstündigen Rutsch durchspielt, dennoch unterhält, liegt am nahtlosen Spielfluss. Dicework Games liefern anspruchslose Casual-Action par excellence, beste Unterhaltung für die Mittagspause. Doch auch wer sich nach einer Herausforderung seht, wird bedient – der Titel bietet einen Permadeath-Modus, der nach dem Tod des Königs den Game-Over-Bildschirm beschert. Einzig die Trägheit des Königs nervt an diesem hirnlosen aber niedlichen Kinderspiel, das schließlich aber im Vergleich mit Titeln wie Pocket RPG bereits kurzfristig zu wenig zu bieten hat.
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