Untote aus hiesigen Gefilden! In Shadow Vamp [App Store] von Gamesmold (@Gamesmold) steuert der Spieler lichtscheue verschlafene Blutsauger von Kneipen zur Krypta, stets darum bemüht, dass die Sonne den Vampiren nicht den blassen Teint versengt. Innovativ ist hierbei, dass nicht nur die Steuerung der Spitzzahnigen dem Spieler obliegt, sondern auch die der Spiellandschaft und damit die von Licht und Schatten. Aus diesem Zusammenwirken von direkter und indirekter Steuerung ergeben sich hirnzermarternde Rätseleien. Also die Eckzähne gespitzt und ab geht die Reise in die rotierende Welt der Blutsauger.
Jede der knapp 50 Spielstufen ist als eine im Himmel schwebende Insel konzipiert. Bauwerke und Objekte werfen mehr oder minder lange Schatten, die halbwegs sichere Pfade für den Monokel tragenden Vampir Victor bedeuten. Durch das Drehen der Insel – hierbei protzen Gamesmold mit der bereits in Blood Roofs ausreichend unter Beweis gestellten 3D-Kompetenz – verändert sich der Schattenwurf und damit die möglichen sicheren Wege, die schließlich in die schattige Krypta führen. Die Steuerung über einen virtuellen Stick für die Bewegung des Vampirs und eines Paddles für die Rotation gehen intuitiv von der Hand.
Mit der komplexen Steuerung nicht genug, lassen sich Kisten, Steine und Kutschen durch die Spielwelt schieben, um Schattenwege an gewünschter Stelle zu schaffen. Schalter versenken Wände und öffnen Tore. Einzusammelnde Schlüssel bahnen den Weg durch versperrte Passagen, aus in Pfützen zu rollende magischen Samen wachsen riesige schattenspendende Ranken – Shadow Vamp führt unentwegt neue Spielelemente ein, die das simple Spielprinzip, das ein wenig an den Klassiker Helsing’s Fire erinnert, stetig erweitern und die Komplexität erhöhen. Zudem lassen sich verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten freispielen, oder per In-App-Kauf umgehend beschwören.
Shadow Vamp ist anspruchsvoll, originell und höchst ansehnlich – allerdings ist die grafische 3D-Opulenz auch die Achillesferse des Titels. Nicht immer ist aus perspektivischen Gründen klar ersichtlich, wohin der Weg führt und ob Victor & Co. über eine Kante auf eine tiefere Ebene gelangen, oder in den Tod stürzen. Auch ist nicht immer eindeutig, ob Victor tatsächlich im Schatten steht, so dass dieser bisweilen unerwartet ablebt. So kommt es immer wieder zu Frustmomenten, die sich allerdings durch die entstehende Kenntnis des Terrains verschleifen.
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